Austrias perfekter Doppelpass zwischen Demut und breiter Brust +++ Genugtuung bei Kapitän Fischer: „So viel wurde geredet, dass die Austria nur Glück hat, nur knappe Siege gegen angeblich schwächere Teams schafft. Mit diesem Sieg haben wir einige Mäuler geschlossen. Das alles kann nicht nur Glück sein.“
Bescheidenheit, Demut, Teamgeist, harte Arbeit. Bei der Austria keine inhaltslosen Worthülsen. Die Mannschaft lebt das. Was auch beim 2:0 im Cup-Viertelfinale bei Sturm eindrucksvoll zu sehen war. Sportdirektor Manuel Ortlechner trat nach Schlusspfiff vor die Mannschaft, zog den Hut: „Vielleicht hat nicht die bessere Mannschaft gewonnen, aber definitiv das bessere Team.“ Die Feierlichkeiten waren dann fast südländisch.
Nach dem 2:0 von Marko Raguz in Minute 89 brachen bei den Fans und dem ganzen Team alle Dämme. Während die Mannschaft mit ihrer Kabinenparty die Stadionkatakomben beben ließ, zündeten die violetten Fans mitten in Graz ein verspätetes Silvester-Feuerwerk. „Daheim“ im Viola Pub im Austria-Stadion wurde mit Schlusspfiff die Happy Hour ausgerufen und die Sperrstunde aufgehoben. Austrias Cup-Goalie Mirko Kos hätte vor lauter Freude „am liebsten geweint“, Raguz konnte nach jahrelanger Leidenszeit und seinem ersten Pflichtspieltor für Violett „die Gefühle gar nicht beschreiben“. Es ist ein perfekter Doppelpass zwischen Bodenständigkeit und breiter Brust, den Cheftrainer Stephan Helm derzeit spielen lässt.
„Meistertitel? Cupsieg? Wenn es etwas zu besprechen gibt, dann machen wir das intern. Unser Motto lautet: Nicht plaudern, sondern liefern“, stellt Helm klar. Fügt aber hinzu: „Wir sind ambitioniert genug, da braucht sich keiner Sorgen zu machen.“
„Mit diesem Sieg haben wir einige Mäuler geschlossen“
Sieht Kapitän Manfred Fischer genauso. Kleine Seitenhiebe ließ er sich aber nicht nehmen: „So viel wurde geredet, dass die Austria nur Glück hat, nur knappe Siege gegen angeblich schwächere Teams schafft. Mit diesem Sieg haben wir einige Mäuler geschlossen. Das alles kann nicht nur Glück sein.“
Die kommenden Aufgaben können kommen. Aleks Dragovic warnt aber vor der „gelben Gefahr“. Neben ihm halten auch Leistungsträger wie Fischer, Nik Prelec, Philipp Wiesinger oder Matteo Perez Vinlöf bei vier Gelben Karten. Die Revanche am Freitag in Graz gegen Sturm wird ein Tanz auf der Rasierklinge, schließlich wartet das Derby gegen Rapid, und das möchte keiner verpassen.
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