Prost für Brunnen

Bei jedem G‘spritzen trinkt ein Dorf in Afrika mit

In der Gastronomie eigentlich verpönt: Geld für Wasser verlangen. In Meißners Heurigen ist das jedoch der Grundstein für ein großes Charity-Projekt.

(Bild: Krone KREATIV/Meißner; zVg)

Bei diesem Heurigen wird das gemacht, was in der Gastronomie eigentlich verpönt ist: Für ein Glas Wasser zum Wein wird ein Beitrag kassiert – pro Viertelliter 50 Cent. Dahinter steckt ein Hilfsprojekt des Meißner-Heurigens, das ins letzten Kapitel geht: Eine Tiefenbohrung auf 230 Meter soll das wertvolle Nass in Tansania nach oben holen.

Nach einigen Jahren hat der Buschenschank Meißner in Weidling bei Klosterneuburg das System verfeinert und auch auf Mineralwasser ausgedehnt: Bei einem G’spritzen wird etwa nur der Wein-Anteil verbucht, der Erlös des Wassers fließt in den Verein „Wasser beim Heurigen – Wasser für Afrika“.

Der Wirt kontrolliert vor Ort, ob das Geld 1:1 umgesetzt wird
Kein Wunder, denn der Geldfluss wird von ihm streng kontrolliert – im April ist der Weinviertler wieder in dem kleinen Ort Lububu in Tansania, um die Fortschritte der Bodenuntersuchungen zu überprüfen. Meißner: „Diese haben Grundwasser in 230 Meter Tiefe geortet – zum Vergleich: der Donauturm ist 250 Meter hoch.“

Der Beginn stand nicht nur im Sonnenschein 
Die Aktion schmeckte manchem Stammgast zuerst gar nicht. „Wir wurden abgemahnt, kritisiert, verurteilt und auch von Gästen gemieden“, erinnert sich Wolfgang Meißner. Die Aufreger: Wasser darf nix kosten, man zahle ja ohnehin für den Wein und man wolle sich selber aussuchen, wofür man spende. Mittlerweile haben sich die Menschen aber mit dem Projekt angefreundet. „Wir bemerken, dass der Wasserkonsum sogar gestiegen ist“, sagt der Heurigenwirt.

Wasser muss in dem Dorf in Tansania von weither geholt werden – aus kleinen Brunnen und mühsam im Transport.

(Bild: zVg)

Nächster Schritt ist eine Brunnenanlage für 1500 Menschen, die das dort sonst im Umkreis unerreichbare Lebenselixier aus der Tiefe ans Tageslicht bringen soll. Auch Sponsoren sucht man noch, einige wurden schon auf das Projekt aufmerksam.
Mehr Infos und Spendenkonto auf biowein-meissner.at/ brunnen-patenschaft