Schlechte Nachrichten für die Macher einer neuen Institution in St. Wolfgang im Salzkammergut: Eine Salzburger Behörde schickte einen Bescheid, dass die Bühne am Wolfgangsee abgebaut werden muss. Die Zukunft der Spielstätte ist ungewiss.
Das Jahr 2024 stand ganz im Zeichen der Kulturhauptstadt Bad Ischl, die als Bannerstadt für eine ganze Region stand. Noch mehr von sich reden gemacht hat in dieser Zeit allerdings eine Initiative am Wolfgangsee, wo die drei Gemeinden St. Wolfgang, Strobl und St. Gilgen, die Tourismusverbände sowie die Länder Salzburg und Oberösterreich bei der neuen Seebühne an einem Strang gezogen hatten.
Salzburg und Oberösterreich schossen je 500.000 Euro zu
Das von der Generalprobe bis zur Schlussvorstellung ausverkaufte Stück „Wolf – das Mystical“ von Franzobel sorgte für Begeisterung und machte Lust auf mehr. Wobei die Finanzierung rasch Probleme verursachte. Drei Gemeinden übernahmen etwa Haftungen von je 450.000 Euro, Salzburg und Oberösterreich steuerten noch einmal je 500.000 Euro bei. Die Zukunft schien also abgesichert, innerhalb von fünf Jahren hätte das Projekt refinanziert werden sollen.
Bezirkshauptmannschaft schickte Abbau-Bescheid
Jetzt kommt auf die Macher der Seebühne allerdings das nächste Problem zu: Weil St. Wolfgang zwar großteils in Oberösterreich liegt, die Spielstätte samt Ufer aber Bundesland Salzburg ist, schickte die Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung im Nachhinein einen Abbau-Bescheid. Ausgestellt wurde das amtliche Schreiben, so Bezirkshauptfrau Karin Gföllner, weil die vorübergehenden Bewilligungen für die Bühne abgelaufen waren.
Ein Rückbau der mehrere Millionen Euro teuren Anlage wäre der Todesstoß für das gesamte Projekt, ist man sich am Wolfgangsee sicher und möchte nun dagegen halten.
Die Bühne ist ein Projekt mit vielen Beteiligten und soll vorwiegend der Stärkung der Vor- und Nachsaison im Salzkammergut dienen.
Franz Eisl, Bürgermeister von St. Wolfgang im Salzkammergut
St. Wolfgangs Bürgermeister Franz Eisl will in den kommenden Tagen mit der Behörde verhandeln. „Wir haben vorerst gegen den Naturschutzbescheid Beschwerde eingelegt. Es gibt eine gute Gesprächsbasis, und wir hoffen, dass wir gemeinsam zu einer Lösung finden“, sagt der ÖVP-Politiker und ergänzt: „Es ist schade, dass trotz des großen Erfolges das Projekt als defizitär abgestempelt wird. Das Gegenteil ist der Fall.“
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