14 Jahre wurde das Kärntner Tourismusgesetz nicht reformiert – das soll sich noch heuer ändern. Die WK hat Vorschläge dazu.
„Wir wollen kein kleines Reförmchen, sondern eine große Veränderung im Kärntner Tourismus“, sind sich Wirtschaftskammer-Funktionäre Josef Petritsch (Tourismus) und Stefan Sternad (Gastronomie) einig. Wie berichtet, läuft seit Monaten ein Arbeitsprozess zu einer großen Tourismusreform, die eine Neustrukturierung der Tourismusorganisationen, eine klare Aufgabenverteilung zwischen den Einheiten und eine Abgabenerhöhung beinhaltet.
Am Freitag präsentierte die Kammer ihre Vorschläge dazu: „Kärnten hat an Begehrlichkeit verloren, im Vorjahr verzeichnete unser Bundesland 13,14 Millionen Nächtigungen – vor 45 Jahren waren es noch fast 19 Millionen“, warnt Petritsch. Es brauche einen schlanken, schlagfertigen und effizienten Tourismus. Geht es nach der Wirtschaftskammer, soll es deshalb neben der Landestourismusorganisation künftig nur noch thematisch und räumlich zusammenpassende „mehrgemeindige Erlebnisräume“ geben – die Anzahl ist noch unklar, gesprochen wird aber von neun bis zwölf. Außerdem gefordert wird ein touristischer Infrastrukturfonds, der zum Teil von der öffentlichen Hand und zum Teil von der Aufenthaltsabgabe – so soll die Verschmelzung von Orts- und Nächtigungstaxe am Ende heißen – finanziert werden soll.
Erfolgsfaktoren für Kärnten
Für ein ordentliches Datenmanagement plädiert auch Wolfgang Kuttnig, Geschäftsführer der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft: „Tourismus muss datenbasiert gesteuert werden. Nur so kann Kärnten strategisch klug auf Marktveränderungen reagieren.“ So könnten finanzielle Mittel auch gezielt in die potenziellen Märkte fließen. Sternad bleibt unterdessen seinen Themen treu und kritisiert die überbordende Bürokratie und das Steuer- und Angabensystem, die die Unternehmer belasten.
Reformpläne könnten noch heuer fertig sein
Die Reformpläne sind schon bemerkenswert detailliert, läuft alles wie geplant, könnten die notwendigen Gesetzesänderungen noch vor dem Sommer in Begutachtung geschickt werden. „Hoffentlich verlässt niemanden der Mut“, so Petritsch abschließend. Zumindest seitens Kärntens Tourismuslandesrat Sebastian Schusching gebe es zur Reform positive Signale.
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