Personal gesucht

Kindergärten: Steirer werben nun sogar in Kärnten

Steiermark
08.02.2025 16:25

In der Steiermark hat sich die Personalsituation in den Kindergärten und Kinderkrippen seit dem Krisenjahr 2022 entspannt. Die besseren Arbeitsbedingungen hierzulande sollen nun auch Kärntner anlocken. Sorgen bereitet allerdings die Betreuungslage in Graz.

Dass der Koralmtunnel die Steiermark und Kärnten näher zusammenrückt, ist keine leere Phrase. Bestes Beispiel: Bei der Bafep-Messe in Klagenfurt warb diese Woche auch der steirische Kinderbildungsriese Wiki (1600 Mitarbeiter) um junge Elementarpädagogen. Mit 45 Minuten Zugfahrzeit ab Dezember wird die Steiermark als Arbeitsort attraktiv.

„Attraktiv sind bei uns auch die Rahmenbedingungen“, meint Sandra Bäck, die pädagogische Leiterin bei Wiki. „Wir sind etwa das einzige Bundesland mit zehn Stunden Vorbereitungszeit, in Kärnten sind es vier.“

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Wir setzen bei Wiki stark auf Fortbildung und bieten unseren Standortleiterinnen auch eine Managementausbildung an.

Wiki-Geschäftsführer Christian Leitner

Und auch die Bezahlung passt. Anfang 2024 trat in der Steiermark eine Gehaltsreform in Kraft, im Schnitt stiegen die Löhne um 19 Prozent. Betreuerinnen steigen nun mit 2500 Euro brutto ein, Pädagoginnen mit mehr als 3100. Es gibt wieder viele Initiativbewerbungen und kaum offene Stellen, wird bei Wiki betont.

Krise von 2022 ist überwunden
Dass man diese Entwicklung derzeit offensiv kommuniziert, hat auch mit der anstehenden Wien-Wahl zu tun. Denn dort sorgt Streit um die Kindergärten für Negativschlagzeilen, die auch auf die Steiermark abfärben. Und noch gut sind die Bilder vom Herbst 2022 in Erinnerung: Wegen Personalmangels mussten hierzulande einige Gruppen schließen, Mitarbeiter und Eltern protestierten auf der Straße.

Führungstrio bei Wiki: Obmann und ÖVP-Bundesrat Günther Ruprecht, die Geschäftsführer Tatjana Prattes und Christian Leitner (v. li.). (Bild: Wiki Steiermark)
Führungstrio bei Wiki: Obmann und ÖVP-Bundesrat Günther Ruprecht, die Geschäftsführer Tatjana Prattes und Christian Leitner (v. li.).

„In den vergangenen zweieinhalb Jahren wurde der ,Turnaround‘ geschafft“, betont Wiki-Obmann Günther Ruprecht (ÖVP). Sein Parteikollege Werner Amon war in dieser Zeit Bildungslandesrat und brachte Reformen auf den Weg. Nun hat Stefan Hermann (FPÖ) das Amt übernommen. Ruprecht: „Wir haben uns bereits mit ihm ausgetauscht. Ich bin mir sicher, der eingeschlagene Weg geht weiter.“

Betreuungsquote in Graz sinkt
Das betrifft auch die schrittweise Senkung der Gruppengrößen in Kindergärten auf maximal 20 Mädchen und Buben. Heuer im Herbst ist man bei 22 angelangt. Dieser Wert darf überschritten werden – wenn es zusätzliches Personal in der Gruppe gibt. Finanziert werden müsste dieses von den Gemeinden. Und gerade in Graz, wo der Bedarf dafür am größten ist, werde darauf verzichtet, so die Wiki-Geschäftsführer Christian Leitner und Tatjana Prattes.

Dazu kommt der von Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner häufig beklagte fehlende Ausbau von Gruppen. Logische Konsequenz: Die Betreuungsquote in der Landeshauptstadt sinkt. „Wir blicken dem Herbst zuversichtlich entgegen, was das Personal betrifft – nicht aber in Hinblick auf Plätze für die Kinder in Graz“, so Prattes. Wenn Ende April die Entscheidungen fallen, könnte es für viele Familien eine böse Überraschung geben.

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