Die Kosten für Kakao sind auf dem Weltmarkt auf Rekordniveau. Nach einem kräftigen Preisschub in den Supermarktregalen im Vorjahr, dürfte es heuer erneut nach oben gehen. Ritter Sport, Österreichs Nummer drei, hat jedenfalls schon angekündigt, zur Jahresmitte hin den Abgabepreis „im niedrigen zweistelligen Prozentbereich“ anzuheben. Zuletzt hatte Milka zwar nicht den Preis erhöht, aber die Packungen verkleinert.
Nach Blumen stehen Süßigkeiten auf Platz zwei bei den Valentinstags-Geschenken. Knapp jeder Vierte Befragte will laut Handelsverbands-Umfrage heuer Pralien & Co. schenken. Dafür müssen die Konsumenten aber deutlich tiefer als früher in die Taschen greifen. „Wir mussten letzten Herbst unseren Abgabepreis um 25 bis 30 Prozent anheben“, erklärt Wolfgang Stöhr, Österreich-Geschäftsführer von Ritter Sport.
Der Grund: Der Kakaopreis ist am Weltmarkt, vorwiegend wegen mehreren schlechten Ernten (zum Beispiel in Westafrika), explodiert. Weltweit kommen rund 80 Prozent des Kakaos aus Ghana und der Elfenbeinküste, beides liegt in Westafrika. Kostete eine Tonne zuletzt immer so um die 2000 US-Dollar, seien es aktuell um die 11.000 US-Dollar (je nach Handelsplatz).
Weil durch die Preiserhöhungen nur ein kleiner Teil des enormen Kostenanstiegs weitergegeben wurde, sinken auch die Gewinne der Schokohersteller. Das bestätigt auch der Ritter Sport-Manager.
Gleichzeitig sei es notwendig, auch heuer an der Preisschraube zu drehen. „Wir rechnen noch, aber es wird wohl eine Erhöhung im niedrigen zweistelligen Prozentbereich sein“, so Stöhr. Die Abgabepreise an den Handel dürften im ersten Halbjahr bzw. zur Jahresmitte dementsprechend angehoben werde. Was dies auf die Verkaufspreise im Supermarkt für Auswirkungen hat, kann der Manager nicht sagen. Es kann durchaus sein, dass auch der Handel nicht die ganze Erhöhung an den Kunden weitergibt.
Ritter Sport, die Nummer 3 bei uns, ist 2024 bei Tafelschokolade laut eigenen Angaben über dem Markt gewachsen. Außergewöhnlich gut würden die veganen Sorten laufen. Hier sei man mit einem Marktanteil von rund 40 Prozent klar die Nummer eins in Österreich. Mit neuen Trendsorten, wie zum Beispiel Pistazie (Stichwort „Dubai-Schokolade“, seit Jänner erhältlich) oder Amicelli (ab Mai im Handel), trifft man genau den Puls der Zeit.
Insgesamt haben die Österreicher im Vorjahr rund 238 Millionen Euro (+8%) für Schokolade im Lebensmittelhandel ausgegeben. Die Menge ging jedoch um 3,7 Prozent auf 18.700 Tonnen zurück.
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