Analyse

Was das Chaos im Bund für die Wien-Wahl bedeutet

Wien
13.02.2025 18:30

Das „Schreckgespenst“ Blau-Schwarz ist weg: Besonders zwei Parteien müssen nun ihre Strategie überdenken, eine andere steckt im Dilemma und hat ein schweres Problem. 

Eines vorweg: Das Chaos im Bund ist für keine der im Wahlkampf stehenden Wiener Fraktionen ideal. 3-Dach-Schach nennt Politikberater Thomas Hofer die aktuelle Situation. Expertenregierung, Neuwahlen, ein Duo, Trio oder Quartett auf der Regierungsbank? Alles offen – Schwebezustand. Dennoch lassen sich ein paar Linien zu Wien ziehen. Wir haben Experte dazu befragt.

  • Wiener SPÖ: Sie muss einerseits ihr Drehbuch umschreiben, weil das „Schreckgespenst“ Blau-Schwarz weg ist. Andererseits kann die Bürgermeister-Partei gelassen sein. „Denn eine Mehrheit gegen die Roten im Landtag wird es aller Wahrscheinlichkeit nicht geben“, so Politikwissenschafter Peter Filzmaier. Und Bürgermeister Ludwig und sein Team sind gut aufgestellt.
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SPÖ und NEOS müssen ihr Drehbuch umschreiben. Die FPÖ kann jetzt ihre Textbausteine aus der Opposition verwenden.

(Bild: Imre Antal)

Politikwissenschafter Peter Filzmaier

  • Wiener FPÖ: Die Blauen können nun freier ihre Rolle als Anti-System-Partei ausspielen und voll auf das Thema Asyl setzen. Vom historischen Tief 2020 (7,1 %) aus wird die Wiener FPÖ wohl stark zulegen. Ein Duell um den Stadtchef-Sessel ist dennoch unrealistisch, das Mitregieren bleibt in weiter Ferne. „Ein zweischneidiges Schwert“, befindet Politikberater Thomas Hofer.
  • Wiener ÖVP: Lage schwierig. Obmann Karl Mahrer sieht einer Anklage wegen Untreue entgegen. Der Kurz-Bonus ist weg. An der Urne drohen schwere Verluste. Die Schwarzen können nur hoffen, dass es für eine Koalition mit der SPÖ reicht und Ludwig das auch will.
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Für die ÖVP läuft es nicht optimal. Die FPÖ kann sich als Anti-System-Partei darstellen. Die SPÖ muss Ressourcen umplanen ist aber gut positioniert.

Politikberater und Autor Thomas Hofer

  • Wiener Neos: Ähnlich wie bei der SPÖ. Die Pinken werden ihre Leistungen in der Stadtregierung hervorkehren. Große Sprünge sind nicht zu erwarten.
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Lokale Wahlen sind lokale Wahlen. Sicherheit, Öffis und Lebensqualität bleiben die wichtigen Themen. Auf der Meta-Ebene hat sich wenig geändert.

Markt- und Meinungsforscher Peter Hajek

  • Wiener Grüne: Können sich vom den Querelen abkoppeln. Sie waren nie zu Verhandlungen eingeladen. Viel ändern wird das an ihren Zustimmungswerten wohl nicht.

Was die Experten noch sagen: Spätestens bis Mitte März sollte auf Bundesebene Klarheit herrschen. Sonst schwindet das Vertrauen der Wähler in die staatlichen Institutionen. Das kann keiner wollen. 

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