"Gegen die Nummer eins des Turniers zu spielen, ist sicher etwas Besonderes", sagte Moser und bezeichnete Barthel als hartes Los. "Auf der anderen Seite kann ich locker spielen, ich habe ja nichts zu verlieren." Mit ihrer Erstrundenleistung war Moser aber sichtlich zufrieden. Den hart umkämpften ersten Satz gewann die 22-jährige Steirerin im Tiebreak mit 8:6. "Im zweiten Satz habe ich aber den Faden und die Konzentration verloren", gestand Moser. Aber nach Blickkontakt mit ihrem Trainer Karl-Heinz Wetter, dem früheren Coach von Jürgen Melzer, wurde sie wieder ruhiger. Und im entscheidenden dritten Satz variierte sie ihr Spiel und punktete immer wieder mit Stoppbällen. "Das hat mir die Partie gerettet."
Karriereziel Top-100 "sollte realistisch sein"
Für den Sieg bekommt Moser, aktuell nur die Nummer 720 in der WTA-Rangliste, 30 Punkte und schafft damit auf jeden Fall den Sprung unter die besten 600. Vor einem Monat hatte sie in Sharm El Sheik (Ägypten) ein 10.000er-Turnier gewonnen und war dann eine Woche später am gleichen Schauplatz im Finale gestanden. Das war bis Dienstag ihr größter Erfolg. Am Ende des Jahres soll ein "Vierer" vor ihrer Platzierung stehen, erwartet sich Wetter, und spätestens 2015 soll Moser Qualifikation bei Grand Slams spielen. Als ihr Karriereziel nannte Moser den Einzug in die Top 100: "Das sollte realistisch sein."
Moser spielte in ihrer Jugendzeit nur auf nationaler Ebene und widmete sich erst nach ihrer Matura im Alter von 19 Jahren ernsthaft dem Tennissport. Seit März wird die Steirerin von Wetter in Wien trainiert und betreut. Wetter sieht seinen Schützling als fleißigen und zielstrebigen Trainierer: "Sie hat ein großes Potenzial und ihre Kurve zeigt steil nach oben."
Mayr-Achleitner in zwei Sätzen weiter
Patricia Mayr-Achleitner benötigte 1:37 Stunden, um die Kroatin Mrdeza in zwei Sätzen zu besiegen. Den ersten Satz gewann sie mit einem Break zum 6:4, wobei sie gleich den ersten Satzball verwertete. Im zweiten Satz gelang der Tirolerin das entscheidende Break zur 5:3-Führung. Mayr-Achleitner servierte zum 6:3 und verwandelte dabei den zweiten Matchball sicher. Im Achtelfinale trifft Mayr-Achleitner nun auf die als Nummer vier gesetzte Deutsche Andrea Petkovic oder die Kroatin Petra Martic.
Überglücklich stellte sich die 26-Jährige danach den Fragen. "Es war sehr hart. Sie (Mrdeza) hat um jeden Ball gekämpft und hat mich mit ihren Mondbällen schon sehr genervt", schilderte Mayr-Achleitner. Doch ihre Taktik, die Kroatin mit aggressivem Spiel unter Druck zu setzen, ging auf. "Ich bin überglücklich, dass ich ein ganzes Match durchspielen konnte. In Budapest vor einer Woche ging noch gar nichts."
Wegen eines fünf Zentimeter langen Muskelfasereinrisses in der Hüfte war Mayr-Achleitner zuletzt zu einer dreiwöchigen Trainings- und Wettkampfpause gezwungen gewesen. "Das habe ich heute schon sehr gespürt. Im zweiten Satz sind die Beine immer schwerer geworden. Mir fehlt noch viel an Kondition", bekannte die Tirolerin, die durch ihre Verletzungspause auf Platz 199 der Weltrangliste abgerutscht war. Doch nun blickt sie zuversichtlich nach vorne: "Jetzt geht es darum, Kondition aufzubauen, Matchpraxis zu bekommen und Selbstvertrauen zu tanken."
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