Ellmau bis Semriach

Ein Heliumballon für eine neue Freundschaft

Steiermark
17.02.2025 07:00

Der Heliumballon des sechsjährigen Samuel aus Ellmau in Tirol flog bis ins steirische Semriach. Landwirt Richard Krinner fand ihn im vergangenen Herbst und kontaktierte die Familie. Gemeinsam mit seinem Freund Gernot Trattner lud er die Familie in den Semesterferien nach Semriach ein. 

Nicht unbekannt ist der Brauch, eine Botschaft an einen Heliumballon zu binden und diesen in den Himmel empor steigen zu lassen. Viele haben das bestimmt schon einmal selbst ausprobiert, die wenigsten konnten sich aber wahrscheinlich über eine Rückmeldung freuen. Anders verlief eine solche Geschichte im letzten Herbst für den kleinen Samuel aus Ellmau in Tirol. 

Gemeinsam mit seinen Großeltern und seinem Bruder ließ er im Oktober 2024 einen Ballon mit einer kleinen Nachricht steigen, der rund 235 Kilometer bis nach Semriach flog. Dort fand ihn ein steirischer Landwirt auf seiner Wiese, aber von vorne.

Diesen Brief hat Krinner gemeinsam mit dem zerplatzten Luftballon auf seiner Wiese gefunden. (Bild: Richard Krinner)
Diesen Brief hat Krinner gemeinsam mit dem zerplatzten Luftballon auf seiner Wiese gefunden.

Was ist passiert?
Im vergangenen Oktober machte der Kindergarten Ellmau einen Ausflug zur örtlichen Bank, von dem jedes Kind einen Luftballon mit nach Hause brachte. Am Nachmittag hatten Samuels Großeltern die Idee, einen kleinen Brief zu schreiben, ihn an den Heliumballon zu binden und diesen gemeinsam steigen zu lassen. „Danach war der Samuel tagelang aufgeregt und hat darauf gewartet, dass sich endlich wer meldet“, erzählt Nina Partinger, Mutter von Samuel. 

Etwas weiter östlich, in Semriach in der Steiermark, mähte Landwirt Richard Krinner zu dieser Zeit seine Wiese. Am Tag danach, dem 15. Oktober 2024, fuhr er erneut zu seinem Grundstück, um die gemähte Fläche zu kontrollieren. Dabei fand er den geplatzten Luftballon mit Samuels Nachricht. „Zuhause habe ich dann nachgeschaut, wo Ellmau ist und einfach im Kindergarten angerufen“, erzählt Krinner. Mithilfe des Kindergartens konnte der Landwirt Kontakt zu Samuel und seiner Familie herstellen und sendete ihnen schon bald ein Video, in dem er dem Sechsjährigen von seinem Fund berichtete. 

Voller Freude und Begeisterung postete Samuels Großvater dieses Video in eine Steiermark Gruppe auf Facebook, bedankte sich für die Rückmeldung und brachte so einen Stein ins Rollen: Denn dieser Post erreichte schließlich auch Gernot Trattner, Besitzer des Hotels „Der Trattner“. Der Semriacher Hotelchef ist mit Landwirt Richi befreundet und wollte dem kleinen Samuel und dem Finder seines Briefes ein Kennenlernen ermöglichen. So lud er die tiroler Familie prompt in den Semesterferien nach Semriach ein. 

Landwirt Richi und Samuel in Semriach. (Bild: Juergen Fuchs)
Landwirt Richi und Samuel in Semriach.

Abenteuerliches Kennenlernen in Semriach
Am letzten Mittwoch war es endlich so weit: Samuel und Richi durften sich kennenlernen. Das Bundesland Tirol hatte bereits in der vergangenen Woche Ferien und Samuel machte sich gemeinsam mit seiner Familie auf den Weg nach Semriach. „Das Kennenlernen war für alle ein Abenteuer. Wir haben uns noch nie gesehen, aber trotzdem hat das sofort gepasst“, sagt Samuels Mama. Und auch Krinner freut sich: „Wenn der Ballon einen Tag früher niedergegangen wäre, dann hätte ich ihn beim Mähen einfach mit verarbeitet. Aber so war das spitze.“ 

Familie Partinger wurde von Gernot Trattner für zwei Nächte eingeladen: „Der Gernot hatte gar nichts mit der Geschichte zu tun und hat uns trotzdem einfach eingeladen. Das war ein absolutes Highlight“, so Nina Partinger. Eines ist für sie klar: „Wir haben so viel Spaß gehabt, es waren alle so freundlich. Der Kontakt mit Richi und Gernot wird bestimmt bestehen bleiben.“

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