Was Umfrage bedeutet

„Mit diesen Zahlen finden ÖVP und SPÖ zusammen“

Innenpolitik
15.02.2025 19:54

„Die Leute geben der Politik Schuld am Scheitern, differenzieren aber nicht nach Parteien“: Nach der verheerenden ersten Umfrage nach dem Scheitern von Blau-Schwarz analysiert der Meinungsforscher das Zeugnis für die Politik. 

Einhundertvierzig Tage ohne neue Regierung, ein zurückgetretener Kanzler, zwei gescheiterte Koalitionsverhandlungen. Was Österreich zuletzt erlebte, ist Multiorganversagen der Politik. Wenig verwunderlich folgt die Rechnung der Wähler. Diese sagen, wie berichtet: „Setzen, (Nicht) genügend!“ 

„Eine Vier minus ist desaströs“
Das Meinungsforschungsinstitut IFDD stellte im Auftrag des Privat-TV-Senders Puls24 folgende Frage: „Welches Gesamtbild vermittelt die Politik in Österreich derzeit?“ Die Antwort: gerade noch ein „Genügend“, im Schnitt die Note 4,4. Mehr als die Hälfte (58 Prozent) der 1250 Befragten gab der Politik gar ein „Nicht genügend“. 29 Prozent vergaben die Note „Genügend“. „Eine Vier minus ist desaströs“, so Meinungsforscher Christoph Haselmayer, und weiter: „Die Leute geben der Politik Schuld am Scheitern, differenzieren aber nicht nach Parteien.“ 

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Angesichts dieser Zahlen werden ÖVP und SPÖ wohl im zweiten Anlauf zusammenfinden.

(Bild: Rojsek-Wiedergut Uta)

Christoph Haselmayer, Meinungsforscher

Der Experte appelliert an die Politik, endlich zur Vernunft zu kommen. „Wenn die Politik so weitermacht, macht sie Politik, aber bald ohne Menschen.“ Angesichts dieser schlechten Imagewerte stellt sich die Frage: Wem würden die Österreicher also mit dem bestehenden Spitzenpersonal ihre Stimme geben?

(Bild: Krone KREATIV)

Auch Freiheitliche von Allzeit-Hoch entfernt
Die FPÖ würde mit 33 Prozent ein klares Plus im Vergleich zur Nationalratswahl Ende September (28,8 Prozent) verzeichnen. „Die Freiheitlichen legen zwar zu, aber kommen nicht an ihr Allzeit-Hoch von 37 Prozent bei den Umfragen heran“, so Haselmayer. Die ÖVP unter dem neuen Parteichef Christian Stocker rutscht hingegen von 26,3 Prozent auf 19 Prozent ab. In etwa gleich bliebe die SPÖ (von 21,1 auf 22 Prozent), für Grüne (10 Prozent) und Neos (11 Prozent) gäbe es jeweils ein Plus von zwei Prozent. Was das für die aktuellen Verhandlungen bedeutet? „Angesichts dieser Zahlen, werden ÖVP und SPÖ wohl im zweiten Anlauf zusammenfinden.“

Interessant ist die Kanzlerfrage. Hier liegt FPÖ-Chef Herbert Kickl mit 35 Prozent klar voran. „Er bleibt die klare Nummer eins. Seine Werte sind bärenstark“, so Haselmayer. Überraschend positiv sind die Werte für ÖVP-Chef Christian Stocker, der erst seit fünf Wochen im Amt ist und heftige Zuschreibungen wie „Wendehals“ über sich ergehen lassen musste. Trotzdem liegt er in der Kanzlerfrage besser als SPÖ-Chef Andreas Babler. Stocker kommt auf 20 Prozent, Babler hingegen nur auf magere 17 Prozent. „Die Person Andreas Babler hat durchaus Potenzial für sozialdemokratische Wählervertreibung“, geht Haselmayer mit dem SPÖ-Chef hart ins Gericht.

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