Derby-Held Fitz:

„Sonst hat noch wer einen Strich in der Hose“

Fußball National
17.02.2025 06:29

„Wir müssen von Spiel zu Spiel schauen. Denn wenn wir darüber nachdenken, hat dann vielleicht der ein oder andere einen Strich in der Hose“, lächelte Derby-Held Dominik Fitz nach dem 2:1-Sieg über den SK Rapid die Frage nach den Titelambitionen gekonnt weg.

Die Austria hat ihren Lauf in Richtung Tabellenspitze fortgesetzt, Rapid kommt hingegen auch 2025 in der Liga nicht in Tritt. Während Violett am Sonntag einen dank unglaublicher Effizienz eingefahrenen 2:1-Heimerfolg im Derby bejubelte, ging Grünweiß zum zweiten Mal in Folge trotz Führung mit null Zählern vom Feld. Neun Zähler liegt die punktegleich mit Sturm Graz zweitplatzierte Austria bereits vor dem Erzrivalen. Dennoch will man am Verteilerkreis Demut walten lassen.

Dominik Fitz im „Krone“-Interview nach dem Derbysieg gegen Rapid. (Bild: Krone KREATIV/APA/MAX SLOVENCIK, krone.at/Dominik Marek)
Dominik Fitz im „Krone“-Interview nach dem Derbysieg gegen Rapid.

Von einer „brutalen Mentalität und Moral“ sprach der in eines der extra angefertigten Derbysieger-Leibchen gewandete Dominik Fitz. „Es war spielerisch sicher nicht unser bestes Spiel. Aber wir waren wieder hinten, sind wieder zurückgekommen, weil wir als Mannschaft zusammenhalten“, meinte Austrias Matchwinner. Zunächst vom Elferpunkt zum 1:1 (41.) erfolgreich, legte der Spielmacher kurz nach der Pause via Freistoß nach. Nach einem Foul von Bendegúz Bolla zirkelte Fitz den Ball in der Idealkurve ins Netz. „Ich habe mir gedacht, wenn er mir so deppert auf die Füße steigt, schieß ich ihn ins lange (Eck)“, meinte der 25-Jährige.

Vom Meistertitel will Fitz noch nichts wissen. „Wir müssen von Spiel zu Spiel schauen. Denn wenn wir darüber nachdenken, hat dann vielleicht der ein oder andere einen Strich in der Hose. Das brauchen wir nicht haben. Wir müssen schauen, dass wir von der Leidenschaft und von der Mentalität her Woche für Woche solche Leistungen bringen. Spielerisch müssen wir wieder an die Leistungen anknüpfen, wie gegen Sturm, vor allem in der zweiten Halbzeit, dann bin ich guter Dinge, dass wir auf jeden Fall vorne mitspielen können.“

Sein Kapitän Manfred Fischer sprach von einem „Geniestreich“ und scherzte über Fitz‘ Freistoßtor: „Im Training habe ich den auch noch nie gesehen, muss ich ganz ehrlich sagen. Im Training gehen‘s oft an die Latte, deswegen bin ich froh, dass der da heute reingegangen ist.“

Dominik Fitz war der Matchwinner im Derby. (Bild: GEPA pictures)
Dominik Fitz war der Matchwinner im Derby.

Aleksandar Dragovic – der Abwehrchef („Ich spiele auch mit einem Bein und 40 Grad Fieber ein Derby“) kämpfte sich mit einem beim Aufwärmen lädierten Knöchel durch die Partie – erinnerte an die Winterpause. Im Jänner kamen Gerüchte über einen Abschied von Fitz auf, er selbst erklärte aber, zu bleiben. „Ich habe gesagt: Im Winter keine Chance, bis Sommer muss er bleiben. Er ist das Um und Auf für die Zaubermomente“, sagte Dragovic.

„Er ist auf seiner Position statistisch gesehen der Beste in Österreich“
Austrias Sportdirektor Manuel Ortlechner verwies auf die nackten Zahlen. Sechs Tore hat Fitz nun geschossen, dazu kommen beim 25-Jährigen noch zehn Assists. Ortlechner: „Er ist auf seiner Position statistisch gesehen der Beste in Österreich.“ Rapid durfte spätestens nach Fitz‘ zweiter Tat hadern. Die Hütteldorfer legten durch ein spektakuläres Tor von Mamadou Sangare nach einer halben Stunde vor, verpassten aber das durchaus mögliche 2:0. Bezeichnend war eine unfreiwillige Kopfballabwehr von Dion Beljo bei einem Torschuss von Mitspieler Isak Jansson.

Auch der Austria-Coach schwärmte über Fitz, wobei er dem Matchwinner eine gute Entwicklung bescheinigte. Neben seinen Toren und Vorlagen spiele Fitz in dieser Saison „extrem diszipliniert, arbeitet extrem viel. Das ist im modernen Fußball sehr wichtig und hebt ihn auf das nächste Level“. Das nächste Level peile auch die gesamte Mannschaft an. „Ich weiß, dass die Jungs gierig darauf sind, besser zu werden. Das ist unser Antrieb“, so Helm.

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Austria „intern sehr ambitioniert“
Auf die Titelambitionen des Cup-Halbfinalisten angesprochen winkte er ab. „Intern“ sei man „sehr ambitioniert“, meinte Helm immerhin vielsagend. Sein Kapitän wurde deutlicher. „Wir wollen uns von keinen Medien oder Leuten beirren lassen, die uns irgendwas aufoktroyieren wollen in Sachen Meistertitel oder Double oder keine Ahnung was“, sagte Fischer. „Ich habe zwar gesagt, dass wir bereit sind für einen Titel, aber es ist noch nichts erreicht. Wir bleiben bodenständig und schauen von Woche zu Woche, diese Floskel werdet ihr jetzt immer von mir hören“, merkte der Mittelfeldmann an. „Das hat uns ausgezeichnet und stark gemacht.“

Die nächste Chance, dies unter Beweis zu stellen, hat die Austria am Wochenende im Heimspiel gegen Salzburg. Rapid gastiert dann beim LASK. Eine weitere Niederlage gegen die noch um die Meistergruppe kämpfenden Linzer wäre denkbar ungünstig.

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