Der mörderische IS-Terror von Villach wirft auch Fragen um die Sicherheit von Veranstaltungen wie Faschingsumzügen auf. Die Organisatoren scheinen aber gut gerüstet und dürften offenbar alles im Griff haben, wie sie der „Krone“ am Montag versicherten.
Nach dem Vorfall in Villach rennt bei uns natürlich das ,Radl‘, ich schlafe schon unruhig“, sagt Michael Grabner. Die brutale Messerattacke in Kärnten lässt den Präsidenten des Vorchdorfer Faschingskomitees nicht kalt. „Die Zufahrtsstraßen werden mit Feuerwehrfahrzeugen oder Betonbarrieren blockiert.“
Polizei, Rettung und Feuerwehr im Einsatz
Außerdem behalten Streckenposten das Geschehen genau im Auge. Polizei, Rettung und Feuerwehr stehen bereit, um auf dem wohl größten Faschingsumzug Österreichs für maximale Sicherheit zu sorgen. „Hieße es aber von der Exekutive, dass wir die Veranstaltung wegen akuter Gefahr absagen sollen, würden wir das tun, obwohl es eine Katastrophe für uns wäre.“
Auch für Johannes Scheck vom Präsidium des Ebenseer Faschingsumzugs wäre eine Absage der Veranstaltung die letzte Option.
Maßnahmen auch in Ebensee ergriffen
Dort sei der Umzug nun auf das abgeschirmte Ortszentrum beschränkt, Vereinsmitglieder und Einsatzkräfte haben das Treiben fest im Blick. „Wir haben möglichst risikoreduzierende Maßnahmen gesetzt. Sollte jemand mit einem Messer Menschen angreifen, würde die Person schnell gestoppt, aber wir können nicht jeden Besucher kontrollieren“, so Scheck. „Außerdem sind bei uns nur Ebenseer Gruppen dabei, deren Anführer wir alle persönlich kennen.“
Die Organisatoren beider Faschingsumzüge sind in engem Kontakt mit der Polizei. „Wir sind überzeugt, dass wir die bestmöglichen Maßnahmen getroffen haben, um den Zuschauern eine sichere Veranstaltung zu bieten“, so der Tenor.
In Oberösterreich bislang noch keine Absagen
Absagen von Teilnehmern gibt es bislang weder in Vorchdorf noch in Ebensee. Anders als in Oberösterreich findet der Villacher Fasching heuer wenig überraschend nur in reduziertem Umfang statt.
Fix sind nur die Fernsehaufzeichnungen der Faschingsgilde. Die Empfänge und Tanzveranstaltungen wurden bereits gestrichen. Ob der große Umzug am Samstag stattfindet, ist noch unsicher – führt doch die übliche Route genau am Ort der feigen Attacke vorbei.
Mehr Präventionsangebote geplant
Integrationslandesrat Christian Dörfel traf am Montag in Wien mit Innenminister Gerhard Karner (beide ÖVP) zusammen und pochte danach auf eine rechtliche Möglichkeit für die Polizei, in Verdachtsfällen Messengerdienste auswerten zu dürfen. Für OÖ kündigte Dörfel eine Ausweitung der Angebote zu Deradikalisierung und Extremismus-Prävention an.
Terroranschläge sind feige Attentate auf unschuldige Menschen von meist gestörten Personen mit verqueren Ideologien, Vorstellungen und Fantasien. Ein Angriff auf Unbeteiligte oder gar eine Menschenmenge sendet obendrein die schreckliche Botschaft: Es kann jeden treffen! Man will Angst, Unsicherheit und Terror verbreiten.
Genau deswegen darf man nicht nachgeben, sich nicht einschüchtern lassen. Denn Organisatoren, Polizei und Nachrichtendienst arbeiten unermüdlich, um solche fehlgeleiteten Fanatiker unschädlich zu machen. Solange es keine konkreten Warnungen seitens der Sicherheitskräfte gibt, ist es nicht vermessen, den Fasching zu feiern.
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