Wut, Unsicherheit und Furcht herrscht nach dem Attentat in Villach. Bei einem Sicherheitsgipfel wird der Hergang genau rekonstruiert und über Maßnahmen beraten. Welche das sind, und was die Forderungen des Landes sind, dazu äußert sich Landeschef Peter Kaiser in einem Video.
Ist Kärnten sicher? Diese Frage stellt sich nach dem Attentat in Villach. Das erhöhte Sicherheitsbedürfnis in der Bevölkerung wird heute beim Sicherheitsgipfel des Landes erörtert. Stadtpolizeikommandant Erich Londer wird den gesamten Ablauf des Terrorakts darlegen.
Schutz der Bevölkerung gewährleisten
Den Schutz der Kärntner Bevölkerung will Landeschef Peter Kaiser (SPÖ) erhöhen und hat dazu ein Forderungspaket erstellt. Das umfasst die Wiederöffnung von Polizeidienststellen an neuralgischen Punkten sowie verschärfte Wohnsitzauflagen für Asylwerber. „Die Unterzeichnung einer Integrationsvereinbarung soll verpflichtend werden und braucht strengere Kriterien beim Asylgesetz“, so der Landeschef.
Es solle vor allem rigoros zwischen politisch Verfolgten und Wirtschaftsflüchtlingen unterschieden werden. Kaiser pocht auf eine Ausweitung der Abkommen mit Herkunftsländern und auf Registrierungen bereits an den EU-Außengrenzen. Dazu müsse, so Kaiser, der Radikalisierung in sozialen Medien Einhalt geboten werden. Ermittlern solle die Möglichkeit haben, tätig zu werden.
Die Polizei wird außerdem in der nächsten Zeit mit verstärkter Präsenz in Kärnten auftreten. „Es ist verständlich, dass nach so einer Tat eine große Unsicherheit herrscht. Wir werden aber alles Notwendige unternehmen, um den Bürgern wieder mehr Sicherheit zu vermitteln“, so Landespolizeisprecher Rainer Dionisio. Dazu zählen ebenso stärkere Kontrollen bei Großveranstaltungen.
Die Situation ist vor allem für Kinder und Jugendliche belastend. In sechs Kärntner Schulen waren Montag Psychologen sowie Experten des Kriseninterventionsteams tätig. „Die Themen der Kinder sind gleich wie bei den Erwachsenen, nämlich dieses Unverständnis oder die Wut und Angst, die allgegenwärtig ist. Nur Kinder können sich gegenseitig weniger beruhigen und unterstützen. Deswegen die Intervention“, berichtet Elmar Dobernig, fachlicher Leiter der Krisenintervention. Wichtig sei es, auf die spezifischen Fragen einzugehen. Ebenfalls sollte in den Familien über die Geschehnisse gesprochen werden.
Psychiatrischer Not- und Krisendienst der Krankenanstalten: Ost 0664/3007007, West 0664/3009003; täglich 0 bis 24 Uhr
Telefonseelsorge: 142
Rat auf Draht: 147
Koordinationsstelle für Extremismus: 0664/8053633010 oder extremismuspraevention@ktn.gv.at.
Die Stadt Villach bietet gezielte Hilfe für Betroffene an. „Wir wollen niemanden mit seiner Trauer alleine lassen ganz besonders die Angehörigen, Freunde und Bekannte der Opfer“, betont Bürgermeister Günther Albel. Deshalb wird im Bambergsaal im ehemaligen Parkhotel ein Betroffenencafé (DI, MI von 9 bis 16 Uhr sowie am DO 13 bis 16 Uhr) eingerichtet. Dort können die Geschehnisse mit den Experten des Kriseninterventionsteams aufgearbeitet werden.
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