In Österreich leben 760.000 Menschen mit registrierter Behinderung. Das bedeutet, dass sie zum Beispiel Pflegegeld beziehen oder einen Behindertenpass haben. Von Bildung und Arbeitsmarkt ist diese Gruppe oft noch ausgeschlossen.
Laut ersten Daten der Statistik Austria sind nur 15 Prozent erwerbstätig, vier von zehn haben maximal einen Pflichtschulabschluss. Der überwiegende Anteil (70 Prozent) hat Ende 2022 eine Pension bezogen. Die übrigen Personen mit Behinderung waren zu dem Zeitpunkt entweder unter 15 Jahre alt oder noch in Ausbildung. Zum Vergleich: In der Gesamtbevölkerung ist fast jede zweite Person erwerbstätig (49 Prozent), nur ein Fünftel bezieht eine Pension.
Auch der Anteil der Menschen, die nach der Pflicht- beziehungsweise Sonderschule keinen höheren Bildungsabschluss mehr machen, ist mit 39 Prozent deutlich höher als in der Gesamtbevölkerung. Ein Drittel der Menschen mit registrierter Behinderung hatte Ende 2022 einen Lehrabschluss, 14 Prozent haben eine berufsbildende mittlere Schule absolviert und knapp 13 Prozent hatten eine Matura oder einen höheren Bildungsabschluss. In der Gesamtbevölkerung hat fast jede dritte Person mindestens eine Matura.
Hier sehen Sie eine Grafik zur Verteilung am Arbeitsmarkt.
Noch viele in Sonderschulen
Noch fast jeder dritte junge Mensch mit registrierter Behinderung wurde in einer Sonderschule oder nach Sonderschullehrplan unterrichtet. Hier zeigten sich große Unterschiede je nach Bundesland. In Sonderschulen waren vor allem Menschen in Salzburg und Vorarlberg, in Kärnten waren es deutlich weniger.
Große Unterschiede gibt es auch beim Besuch von Gymnasium und Berufsbildender Höherer Schule (BHS), die Besuchsquoten sind hier in der Gesamtbevölkerung doppelt bis dreimal so hoch wie unter Jugendlichen mit registrierter Behinderung. Bei den Hochschulen ist die Differenz geringer, allerdings schließen Studierende mit registrierter Behinderung seltener erfolgreich ab.
Statistik Austria sammelt diese Daten, um etwa politische Maßnahmen zu evaluieren und Fortschritte bei der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention messen zu können. Damit werde eine „wesentliche Grundlage bildungs- und arbeitsmarktpolitischer Inklusionsmaßnahmen geschaffen“, sagte Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.
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