Rückgang um 10 Prozent

Geisterfahrer-Hotspot: Hier lauert größte Gefahr

Österreich
19.02.2025 07:14

2024 sind dem Ö3-Verkehrsservice 400 Geisterfahrer gemeldet worden. Das sind um 44 Meldungen oder rund zehn Prozent weniger als im Jahr davor. Das Bundesländerranking führt erstmals die Steiermark an. Am wenigsten Geisterfahrer wurden in Wien gemeldet.

Bei Geisterfahrerunfällen kamen im Jahr 2024 zwei Menschen ums Leben, während es zwei Schwerverletzte und 23 Leichtverletzte zu beklagen gab. In der Steiermark und im Burgenland gab es einen leichten Anstieg an Geisterfahrermeldungen, während in allen anderen Bundesländern ein Rückgang verzeichnet wurde.

Zehn Prozent der Falschfahrer werden aufgehalten
Nur etwa zehn Prozent der Geisterfahrer-Meldungen bestätigen sich tatsächlich, der „Geist“ bleibt meist unsichtbar. Hauptursache für Falschfahrten ist nahezu immer gravierendes Fehlverhalten der Lenkerinnen und Lenker. Laut Ö3-Statistik sind Ablenkung, Unaufmerksamkeit, Alkohol- und Drogeneinfluss sowie Verwirrtheit und Überforderung die häufigsten Gründe. Zunehmend spielt auch „blindes Vertrauen“ in Navigationsgeräte eine Rolle – einige Fahrer folgen der Aufforderung zum Wenden wortwörtlich. Der menschliche Faktor sei laut ASFINAG-Sicherheitsexperte Bernhard Lautner nur begrenzt beeinflussbar.

Alle Daten über Geisterfahrer-Meldungen werden von der ASFINAG jedes Jahr zusammen mit den Unfalldaten des Innenministeriums analysiert, um Problembereiche erkennen und geeignete Maßnahmen einleiten zu können, wo sie möglich sind. „Wir als Autobahnbetreiber überprüfen laufend zum Beispiel Anschlussstellen auf Verbesserungen bei der Beschilderung und bei der Bodenmarkierung“, erklärt Lautner. „Auch Baustellen werden genau auf mögliche Problembereiche gecheckt.“

Wörtherseeabschnitt sorgt für Gefahr
Die meisten Falschfahrer wurden im vergangenen Jahr mit 64 Meldungen auf der Südautobahn (A2) registriert, gefolgt von der Tauernautobahn (A10) und der Westautobahn (A1). Das Autobahnteilstück mit den meisten Geisterfahrern seit Beginn der Erhebungen ist der Wörtherseeabschnitt der A2 zwischen Klagenfurt und Villach. Im Jahr 2024 wurden dort sowie auf der Semmering Schnellstraße (S6) jeweils 20 Geisterfahrer gemeldet. Im Großraum Villach entfielen im vergangenen Jahr 16 Prozent aller Geisterfahrermeldungen auf dieses Gebiet. Bereits 2023 war die Region Österreichs Hotspot für Falschfahrten.

Hitze steigt Autofahrern zu Kopf
Die wenigsten Geisterfahrer sind im Februar unterwegs. Die meisten Meldungen gibt es im Sommer zwischen Juni und September, mit einem Spitzenwert von 49 Meldungen im August. Der Tag mit den meisten registrierten Geisterfahrern war der 25. Juni mit sieben Meldungen. Auch 2024 wurden die meisten Falschfahrer an Wochenenden gemeldet, besonders häufig an Samstagen. Die gefährlichste Zeit ist abends zwischen 21.00 und 24.00 Uhr, während Begegnungen mit Geisterfahrern morgens zwischen 6.00 und 9.00 Uhr am seltensten sind.

Der bisher höchste Wert seit Beginn der Ö3-Geisterfahrerstatistik wurde 2004 mit 550 Meldungen verzeichnet, der niedrigste im Jahr 2020 mit 346 Meldungen. Hauptursachen für Falschfahrten sind Alkohol- oder Drogeneinfluss, Überforderung und Ablenkung.

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