Nur Hälfte bedenkenlos

Ewigkeitschemikalie in heimischen Mineralwässern

Österreich
19.02.2025 11:31

In einer Untersuchung von 18 österreichischen Mineral- und fünf Heilwässern, darunter auch solche aus Tiefen von über 200 Metern, wurde die Ewigkeits-Chemikalie Trifluoracetat (TFA) analysiert. Lediglich neun Produkte waren frei von Belastungen.

Die AK Oberösterreich hat in Kooperation mit der Umweltorganisation GLOBAL2000 18 österreichische Mineral- und fünf Heilwässer, darunter auch solche aus Tiefen von über 200 Metern, auf Trifluoracetat untersucht. Neun Produkte waren ohne Belastungen, die Konzentrationen lagen jedoch unter den gesundheitlich relevanten Grenzwerten.

Proben aus sieben Bundesländern
Die untersuchten Produkte stammen aus unterschiedlichen Regionen Österreichs: sechs aus der Steiermark, sechs aus Tirol, vier aus dem Burgenland, je zwei aus Oberösterreich, Niederösterreich und Salzburg sowie eines aus Kärnten.

  • EU-weit existiert ein Grenzwert, der vorsorglich für sogenannte toxikologisch relevante Abbauprodukte von Pestiziden festgelegt wurde. Die in den untersuchten Wässern gemessenen Belastungen liegen in zwei Fällen unter diesem EU-Grenzwert und in zwölf Fällen darüber. 
  • Im Vergleich mit TFA-Belastungen im Leitungswasser sind die in den Mineral- und Heilwässern gemessenen Konzentrationen im Schnitt niedriger.
  • Keine oder nur geringe TFA-Belastung finden sich tendenziell in sehr alten und tiefen Quellen, die von geologischen Barrieren gut geschützt sind.
Was ist TFA und wie gefährlich ist es?

TFA ist ein extrem stabiles Zerfallsprodukt von PFAS-Pestiziden (Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen). Diese werden vor allem in der Landwirtschaft verwendet. Neben der Landwirtschaft (75 Prozent ) gelten auch fluorierte Gase aus der Kältetechnik sowie Emissionen aus kommunalen Kläranlagen und industriellen Einflüssen als Eintragsquellen.

Toxikologisch wurde TFA lange Zeit insbesondere von PFAS-Herstellern als weitgehend unbedenklich dargestellt. Doch Anfang 2021 zeigte eine Studie an Kaninchen schwere Missbildungen an Föten, verursacht durch TFA. Vom Hersteller wurde es in der Folge gemäß EU-Chemikalienrecht als reproduktionstoxisch der Kategorie 2 eingestuft. Es steht im Verdacht, die Fortpflanzung, auch beim Menschen, zu gefährden.

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