Knapp 600.000 Einsätze bewältigte das Rote Kreuz Steiermark im Jahr 2024. Möglich machten das über 12.000 Freiwillige, Angestellte, Zivildiener und Teilnehmer am Freiwilligen Sozialen Jahr. Am Mittwoch wurde die „Bilanz der Menschlichkeit“ veröffentlicht.
Im vergangenen Jahr startete alle 54 Sekunden ein Rotkreuz-Fahrzeug in der Steiermark. Tag und Nacht waren die Rettungskräfte bereit, exakt 582.185 Einsätze wurden verzeichnet – im Schnitt etwa 1500 pro Tag. In 24.258 Fällen handelte es sich um Notarzteinsätze, bei denen es buchstäblich um Leben und Tod ging. „Es braucht ein bestens funktionierendes System, modernste Technik und das grenzenlose Engagement Tausender Rotkreuz-Mitarbeiter, um diese Einsatzlast Tag für Tag zu bewältigen“, sagt Siegfried Schrittwieser, Präsident des steirischen Roten Kreuzes.
Die Organisation ist vor allem auf die Arbeit von Freiwilligen angewiesen. 2024 waren rund 10.403 Menschen im freiwilligen Dienst in der Steiermark tätig. Das scheint im ersten Moment sehr viel, dennoch ist die Zahl im Vergleich zu 2023 um etwa 700 Personen gesunken. Währenddessen werden mehr Mitarbeiter angestellt, was zu höheren Kosten führt.
Die Tätigkeitsbereiche gehen weit über Rettungseinsätze hinaus. Blutspendeaktionen, Erste-Hilfe-Kurse, mobile Heimpflege und die Ausgabe von Lebensmitteln sind ebenso wichtig, wie die täglichen Rettungseinsätze.
Mehr als 1000 Blutspende-Aktionen
So konnte das Rote Kreuz auch 2024 die Blutkonserven-Versorgung der Steiermark durch 1096 Blutspendeaktionen sicherstellen. Insgesamt konnten im letzten Jahr außerdem 39.888 Steirer auf dem Gebiet der Ersten Hilfe ausgebildet werden. Zu ihnen gehören auch 6858 Jugendliche, die dadurch auf einen Ernstfall vorbereitet sind. Weiters wurden in der Steiermark über die „Team Österreich Tafel“ 941.763 Kilogramm an Lebensmittel ausgegeben.
Große Pläne für 2025
Auch für das Jahr 2025 hat sich das Rote Kreuz viel vorgenommen: „Wir werden bis April neue telemedizinische Maßnahmen in unser Leitstellensystem integrieren. Das erlaubt uns, über Live-Bilder der Anrufer noch gezielter Maßnahmen setzen zu können“, sagt Schrittwieser.
Außerdem wird in die Aus- und Weiterbildung von Notfallsanitätern investiert. Geplant sind umfassende Szenarientrainings, die von Experten geleitet und beobachtet werden. Rotkreuz-Chefarzt Berthold Petutschnigg erklärt: „Unsere Notfallsanitäter sind entscheidende Stützen des Notarztrettungsdienstes in der Steiermark. Durch zusätzliche und regelmäßige Schulungsmaßnahmen nahe an der realen Praxis unterstützen wir sie zusätzlich in ihrem wichtigen täglichen Auftrag für die steirische Bevölkerung.“
Nicht zu vergessen ist auch die neue Landeszentrale in Graz-Puntigam, die im Herbst eröffnet werden soll. Das Kompetenzzentrum soll schon bald zum neuen Arbeitsplatz für rund 450 Mitarbeiter werden.
Kritik vom Rechnungshof
Trotz dieser positiven Bilanz des vergangenen Jahres muss sich das Rote Kreuz im Moment aber auch mit Kritik seitens des Landesrechnungshofes herumschlagen. Das steirische Rettungswesen, zu dem auch das Grüne Kreuz und die Malteser zählen, sei zu teuer. Eine vom Land Steiermark eingesetzte Kommission soll sich nun damit beschäftigen, wie Strukturen optimiert und Ressourcen effizienter genutzt werden können.
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