Eine Brandmeldeanlage dürfte in der Nacht zum Samstag Schlimmeres verhindert haben. Sie weckte gegen zwei Uhr nachts Gäste eines Hotels in Vorderstoder (OÖ), die rechtzeitig das Gebäude verlassen konnten. Neun Feuerwehren standen im Löscheinsatz, der Hotelchef musste alle Urlauber heimschicken.
Seit 361 Jahren gibt es das Landhotel Stockerwirt in Vorderstoder, Besitzer Robert Ramsebner führt es mit seinem Bruder in 14. Generation. In der Nacht zum Samstag brach im Dachboden des Traditionshauses aus unbekannter Ursache ein Feuer aus, Brandmelder haben vermutlich Schlimmeres verhindert.
Hotelchef wurde geweckt
„Ich bin im Bett gelegen, als ich den Alarm auf mein Handy bekommen habe. Ich bin sofort in mein Auto gesprungen und zum Hotel raufgesaust, das hat nur eine Minute gedauert, da ich gleich daneben wohne“, erzählt Ramsebner. Die 40 Hotelgäste wurden durch den internen Alarm geweckt und flüchteten teils nur im Bademantel auf die Straße. Sie wurden vorübergehend in einer nahen Turnhalle untergebracht.
Wir mussten unsere Gäste heimschicken. Da der gesamte Restaurantbereich schwimmt, können wir keinen bewirten.
Robert Ramsebner, Chef Landhotel Stockerwirt in Vorderstoder
Neun Wehren im Einsatz
„Ich habe gleich die Feuerwehr verständigt, bin dann rauf in den oberen Stock, denn die Melder am Dachboden hatten angeschlagen. In den oberen Zimmern war aber nichts zu sehen, es hat ein wenig nach Rauch gerochen. Als ich wieder draußen war, hat es dann schon gekracht und gekrammelt“, so der Hotelbetreiber. Neun Feuerwehren mit rund 150 Kräften kämpften bis in die Morgenstunden gegen das Feuer, erst am Nachmittag konnte endgültig Brand aus gegeben werden.
Löschwasser zu Glatteis gefroren
Abschnittskommandant Josef Bauer schildert den Einsatz: „Für die Atemschutzträger beim Innenangriff waren die große Hitzeentwicklung und die verwinkelten Gänge in dem Altbau die größten Herausforderungen. Zudem hatte sich im Freien wegen der Kälte Glatteis gebildet. Auch die Wasserversorgung war ein Thema, wir mussten drei Leitungen mit je 600 Metern Länge legen.“
Wir mussten drei Wasserleitungen zu je 600 Metern legen. In der Kälte ist das Löschwasser zu Glatteis gefroren.
Josef Bauer, Abschnittskommandant der Feuerwehr
Brille aus Zimmer geholt
Ramsebner ist selbst bei der Feuerwehr, er war am Vormittag nach dem Brand mit Kameraden in den Zimmern: „Ich habe geschaut, was ich für unsere Gäste noch retten kann, die haben ja nichts mitnehmen können. Da waren Führerscheine, ein Tablet, Schlüssel oder eine Brille dabei.“
Obwohl die Einsatzkräfte ein Übergreifen der Flammen auf den Neubau verhindern konnten, mussten alle Gäste abreisen. „Bar, Rezeption und Restaurant schwimmen. Wir können niemanden bewirten“, meint der Hotelier. Wie geht es jetzt weiter? „Wir haben noch keine Ahnung.“
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