



Von Bad Aussee bis Bad Radkersburg und von Eibiswald bis Mariazell ist die Steiermark heute fest in der Hand der Narren. Der größte Umzug des Landes findet in Graz statt – allerdings unter großer Polizeipräsenz wegen der Anschläge und Amokfahrten der vergangenen Tage und Wochen.
Die fünfte Jahreszeit erreicht heute in der Steiermark ihren absoluten Höhepunkt. Landauf und landab gibt es am heutigen Faschingdienstag in so gut wie jeder Gemeinde eigene Umzüge, Partys oder Kinderfeste, auf denen sich das närrische Volk ein bisschen Spaß gönnen kann.
Und der Fasching ist nicht nur ein Spaß für Groß und Klein, sondern ist auch gut für unsere Seele, wie Psychologin Christa Schirl erklärt: Denn dank Maskerade und Rollentausch können die Narren sagen, was sonst keiner zu sagen wagt und dabei Missstände aufdecken oder lokale Ereignisse mit einem Augenzwinkern nacherzählen: „Einmal so richtig abzulästern, tut gut, das ist wie Stuhlgang für die Seele. Das können wir im Alltag oft nicht machen. Wir können nicht einfach unseren Nachbarn über den Gartenzaun hinweg anschreien oder beim Bürgermeister ins Büro platzen und Dampf ablassen. Bei Faschingsbräuchen kann diesen Gefühlen, die uns diesen Wunsch verspüren lassen, Platz gegeben werden.“
Ausseer Fasching ist sogar Weltkulturerbe
Eine besondere Form nimmt der Fasching auch heuer wieder im Ausseerland an. Trommelweiber, Pless und Flinserl treiben hier schon seit dem 18. Jahrhundert ihr Unwesen – und tun es an den „heiligen Faschingstagen“ (Faschingsonntag, Rosenmontag und Faschingdienstag) immer noch.
Doch im Ausseerland wird diese alte Tradition, die seit 2016 zum immateriellen Weltkulturerbe zählt, nicht nur gepflegt, sondern auch weiterentwickelt. So kamen in den letzten Jahren mit den Knoppenern, den Altausseer Knopferln und den Arbeiterflinserln neue Gruppen hinzu – Letztere feiern heuer übrigens ihr 25-jähriges Bestehen.
Spaß auch für Faschingsmuffel
Und was ist aber, wenn man keine Lust hat, sich zu verkleiden und aktiv an den Späßen teilzunehmen? Dann sollte man das lustige Treiben wenigstens als Beobachter genießen, rät Psychologin Schirl: „Auch das Zuschauen und über die Pointen zu lachen, ist durchaus heilsam. Darum gehen viele Leute auch so gerne ins Kabarett.“
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