Die australische Regierung folgt dem Ruf Frankreichs und Großbritanniens und will offenbar Teil einer „Koalition der Willigen“ im Ukraine-Krieg werden. Premierminister Anthony Albanese erklärte am Dienstag, seine Regierung sei bereit, sich an einer Friedenstruppe zu beteiligen.
Australien ist kein Mitglied der NATO, gehört aber zu den globalen Partnern des Bündnisses. Noch am Montag hatte die Regierung in Canberra betont, eine Beteiligung an einer Friedensmission sei nicht geplant, auch wenn Australien „Schulter an Schulter“ mit der Ukraine stehe. Australische Medien sprachen nun von einer klaren Kehrtwende.
„Putin darf nicht belohnt werden“
„Australien hat in der Vergangenheit in vielen Bereichen eine wichtige Rolle gespielt, unter anderem in Afrika, auf Zypern und in einer Reihe von Friedenssicherungsgebieten“, sagte Albanese. „Wir wollen Frieden in der Ukraine, aber wir wollen auch sicherstellen, dass die illegalen, unmoralischen Handlungen Russlands nicht belohnt werden – und dass auch Wladimir Putin und seine imperialistischen Pläne nicht belohnt oder gefördert werden.“
Der britische Premierminister Keith Starmer hatte nach einem Treffen europäischer Verbündeter der Ukraine in London am Sonntag zur Bildung einer „Koalition der Willigen“ aufgerufen, die konkrete Sicherheitsgarantien für die Ukraine auf den Weg bringen soll. Großbritannien will zunächst zusammen mit Frankreich einen neuen Friedensplan für eine Waffenruhe entwickeln. Nach dem beispiellosen Zerwürfnis zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus scheinen die Unterstützer der Ukraine ohne die USA klarkommen zu müssen.
Wie lange reicht der Waffen- und Munitionsvorrat?
Schätzungen gingen bisher davon aus, dass das ukrainische Militär mit den von Ex-US-Präsident Joe Biden eingeleiteten Waffenlieferungen noch etwa ein halbes Jahr in der gleichen Intensität weiterkämpfen könne. Zwar bekommt die Ukraine auch viel Unterstützung von anderen westlichen Ländern. Ob diese den Wegfall der US-Hilfen aber ausgleichen können, ist höchst fraglich. Besonders bei den Raketen für die Flugabwehrsysteme des Typs Patriot sind die Lieferungen aus den USA nicht zu ersetzen. In der Flugabwehr drohen nun Schwachstellen, die das russische Militär für Attacken mit ballistischen Raketen und Marschflugkörpern ausnutzen könnte. Für das angeschlagene Energiesystem, Rüstungsfabriken und andere strategisch bedeutsame Angriffsziele der Russen gäbe es kaum Schutz.
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