Extremrasern droht seit mittlerweile einem Jahr die Beschlagnahmung und womögliche Versteigerung ihres Pkw. In der Steiermark sorgt die Maßnahme bereits für rückgängige Zahlen bei den tödlichen Unfällen.
Seit der Einführung im März 2024 wurden die Autos von insgesamt 13 steirischen Rasern (zumindest vorläufig) beschlagnahmt. Und die Maßnahme zeigt bereits Wirkung: Die tödlichen Verkehrsunfälle gingen in unserem Bundesland zurück – auch das unangepasste Tempo als Unfallursache nahm um gut drei Prozent ab.
„Es ist schlichtweg ein physikalisches Gesetz, dass mit der Geschwindigkeit der Anhalteweg zunimmt“, sagt Christian Gratzer vom Verkehrsclub Österreich. Sind es bei 30 km/h noch elf Meter, ist es bei 50 km/h schon mehr als das Doppelte. Damit gefährde man sich selbst und andere, weshalb Gratzer harte Strafen begrüßt.
Rasen ist ein Männerproblem
Österreichweit ist Niederösterreich mit bisher 42 Abnahmen Spitzenreiter – die Steiermark liegt im Mittelfeld. „Wobei das auch auf die Kontrolldichte ankommt“, so der Experte. Grundsätzlich gilt: Ab 60 km/h Überschreitung im Ortsgebiet (abzüglich der Toleranzgrenze) ist das Auto weg, auf allen anderen Straßen ab 70 km/h.
Zum Rasen neigen vor allem bestimmte Gruppen: „Es ist ein Männerproblem“, sagt Gratzer. Auch junge Lenker tendieren zur Waghalsigkeit, weshalb abschreckende Maßnahmen besonders wichtig seien. „Außerdem fahren viele Raser stark motorisierte Fahrzeuge.“ Dies sorgte zuletzt für Diskussionen, weil die Abnahme eines Porsches vermeintlich mehr schmerzt als die einer Klapperkiste. Zudem sind jene mit ausgeborgtem Fahrzeug klar im Vorteil. Detailfragen wie diese werden im Einzelfall von der Behörde entschieden.
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