„Liebe Kärntner ...“

So rechtfertigt Kaiser Rückzug als SPÖ-Landeschef

Innenpolitik
05.03.2025 16:04

Der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) wird mit dem kommenden Parteitag Ende September sein Amt als SPÖ-Landesparteichef zurücklegen. Das ist seit MIttwoch fix. 

Kaiser Botschaft im Wortlaut: 

Liebe Kärntnerinnen und Kärntner,
liebe Freundinnen und Freunde,
Wie ihr vielleicht diversen Medienberichten entnommen habt, findet im Herbst, genauer gesagt am 20. September der Parteitag der SPÖ-Kärnten statt. Nachdem es viele mediale Spekulationen über mich als Parteivorsitzenden, über mögliche Nachfolger, über eine mögliche neuerliche Bewerbung von mir für das Amt des Vorsitzenden der SPÖ-Kärnten gibt, möchte ich für Klarheit sorgen:
Ich habe das ehrenvolle Privileg, das Amt des Vorsitzenden der SPÖ-Kärnten zu bekleiden, nunmehr seit 15 Jahren ausüben und mit jeder Faser meines Herzens leben dürfen.
Diese Zeit war geprägt von Herausforderungen, Erfolgen, Veränderungen – und vor allem von einem leidenschaftlichen Einsatz für unser Kärnten und für unsere Sozialdemokratie.
Ich möchte euch heute mitteilen, dass ich beim kommenden Parteitag im September nicht mehr für den Vorsitz der SPÖ Kärnten kandidieren werde. Nach 15 Jahren an der Spitze dieser stolzen Partei ist es Zeit, diese verantwortungsvolle, herausfordernde, wie ebenso schöne Aufgabe in jüngere Hände zu legen.
Es war mir eine Freude und eine große persönliche Erfüllung, diese Funktion ausüben zu dürfen – gemeinsam mit einem Team, das immer zusammengehalten hat, das gekämpft und gestaltet hat, das für unser Land und unsere Partei erfolgreich gearbeitet hat.
Ich danke euch allen von Herzen für euer Vertrauen, eure Unterstützung und euren unermüdlichen Einsatz.
Meine Entscheidung betrifft ausschließlich den Parteivorsitz. Als Landeshauptmann werde ich weiterhin mit vollem Engagement für Kärnten und seine Menschen arbeiten. Denn unser Ziel bleibt es, dieses Land sozial gerecht, wirtschaftlich stark und lebenswert für alle Generationen zu gestalten.
Liebe Freunde, die Sozialdemokratie in Kärnten steht auf einer starken Basis. Ich bin überzeugt, dass unser gemeinsamer Weg erfolgreich weitergehen wird – mit frischem Elan, neuen Ideen und der bewährten Kraft unserer Bewegung.
Ich danke euch für alles und freue mich auf die weitere Zusammenarbeit für Kärnten und seine Menschen!

Der Schritt hatte sich bereits länger angekündigt, nachdem Kaiser erklärt hatte, 2028 nicht mehr bei der kommenden Landtagswahl antreten zu wollen – seit Mittwoch sei die Entscheidung aber fix, bestätigte SPÖ-Landesgeschäftsführer Andreas Sucher.

„Krone“-Interview mit Kärntner Landeshauptmann  
Erst kürzlich bat „Krone“-Redakteurin Conny Bischofberger den Kärntner Landeshauptmann zum persönlichen Interview. Anlass war der Terroranschlag in Villach. Bereits im Interview war die Übergabe Kaisers bezüglich Parteivorsitz ein Thema. 

Zitat Icon

Ich werde alles tun, um eine ordentliche Übergabe in jüngere Hände, Hirne und Herzen vorzubereiten. Ich werde nicht darauf warten, dass jemand kommt und sagt: „Alter, schleich dich!“

Nach mehr als 50 Jahren Politik bereitet Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) seinen Abschied vor

Erst am Parteitag soll Nachfolger feststehen
„Wer als Parteivorsitzender nachfolgen wird, wird erst am Parteitag am 20. September feststehen“, erklärte Sucher am MIttwoch. Zwar gebe es eine Frist bis Ende August, bis zu der Bewerber für den Posten ihre Kandidatur melden müssen.

Allerdings: „Wenn am Parteitag jemand bekannt gibt, sich der Wahl stellen zu wollen, ist das auch möglich – allerdings braucht der dann eine Zwei-Drittel-Mehrheit, um zur Wahl zugelassen zu werden“, so Sucher.

Unklar, bis wann Kaiser Landeshauptmann bleibt
Noch völlig unklar ist, bis wann Kaiser Landeshauptmann bleibt. Sucher: „Er hat gesagt, er stellt sich bis zum Ende der Periode zur Verfügung.“ Allerdings sei dann „die Partei das entscheidende Gremium“.

Kärnten seit 2013 wieder fest in roter Hand 
Kaiser ist seit dem Jahr 2010 Landesparteivorsitzender der SPÖ Kärnten. 2013 gelang ihm der Sprung auf den Landeshauptmann-Sessel, 2018 wurde die SPÖ mit Zuwächsen und 2023 mit empfindlichen Verlusten stimmenstärkste Partei. Bereits seit längerer Zeit machen im Rätseln um Kaisers Nachfolge einige Namen die Runde – am öftesten werden in letzter Zeit der Kärntner Landesrat Daniel Fellner oder der stellvertretende SPÖ-Klubvorsitzende im Nationalrat, Philip Kucher, genannt.

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