Wie nicht anders zu erwarten, hat Herbert Kickl in seinem Auftritt am Aschermittwoch vor 2000 Zuhörern in der Jahnturnhalle von Ried im Innkreis wieder lautstark gepoltert. Mit seiner mit Beschimpfungen gespickten Rede hat der FPÖ-Chef offenbar den Nerv der ÖVP getroffen, die am Donnerstag zum Gegenschlag ausholte.
ÖVP-Generalsekretär Nico Marchetti warf den Freiheitlichen vor, keine ernsthaften Koalitionsgespräche geführt zu haben. Kickl sei nicht der „Noch-nicht-Kanzler“, wie er dies in dessen Rede gemeint hatte, sondern der „Will-nicht-Kanzler“, teilte Marchetti mit.
Kickl hatte sich in seiner Rede vor allem an der neuen Regierung aus ÖVP, SPÖ, NEOS abgearbeitet und angekündigt, immer noch „Volkskanzler“ werden zu wollen und dann „mit dem Kärcher in die letzten Ecken dieser Republik“ zu fahren.
Gegenangriff von der ÖVP
Marchetti konterte tags darauf: „Als es im entscheidenden Moment darum ging, Verantwortung zu übernehmen und das Richtige zu tun, war der FPÖ-Obmann nicht dazu gewillt und hat die Chance nicht genützt. Kickl hat sich in die Regierungsverhandlungen kaum eingebracht: In fünf Wochen saß er insgesamt acht Stunden am Verhandlungstisch. Außerdem war er nicht bereit, Kompromisse und eine Partnerschaft auf Augenhöhe einzugehen.“
„Seine neuerliche Rede zeigt deutlich, dass es ihm und seiner FPÖ nicht um Verantwortung für unsere Republik und die Österreicherinnen und Österreicher geht, sondern nur um Krawallmache und Spaltung. Man fragt sich, ob Kickl nicht besser daran getan hätte, diesen Aschermittwoch traditioneller zu begehen und einmal innezuhalten und in sich zu gehen. Letztlich war er es selbst, der einen freiheitlichen Bundeskanzler verhindert hat“, so Marchetti weiter.
„Seine neuerliche Rede zeigt deutlich, dass es ihm und seiner FPÖ nicht um Verantwortung für unsere Republik und die Österreicherinnen und Österreicher geht, sondern nur um Krawallmache und Spaltung.
Nico Marchetti, Generalsekretär der Volkspartei
Die ÖVP hingegen mache, was sie am besten könne, nämlich für Österreich arbeiten. Marchetti abschließend: „War das eine Rede, die eines Bundeskanzlers der Republik Österreich würdig wäre? Das war eine gute Rückversicherung, dass es gut ist, dass der Bundeskanzler Christian Stocker heißt.“
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