Frauen vs. Männer

Neue Zahlen: Wo die Lohn-Lücke besonders aufklafft

Steiermark
08.03.2025 13:08

Ganz neue Zahlen der steirischen Landesstatistik zeigen, wie viel Geld Frauen wirklich Monat für Monat entgeht. Positiv: Insgesamt können wir uns heute mehr leisten als noch vor 20 Jahren.

Das Land Steiermark hat die Lohnsteuerdaten aus dem Jahr 2023 ausgewertet – ein Bericht, der just am Weltfrauentag viele Ungerechtigkeiten zu Tage bringt. Denn die Unterschiede, wie viel Geld Frauen verdienen und wie viel Geld Männer verdienen, sind immer noch groß.

Brutto bekamen Frauen, die das ganze Jahr Vollzeit arbeiten, 18 Prozent weniger die Vergleichsgruppe der Männer. Das sind immerhin 0,4 Prozent weniger Unterschied als 2022, im Jahr zuvor – die Lohnlücke schrumpft also, wenn auch sehr langsam.

Einen detaillierten Überblick über die Lohnunterschiede zwischen Steirerinnen und Steirern finden Sie hier:

Welche Gehaltslücke ist die aussagekräftigste?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Gender Pay Gap zu berechnen. 

  • Der unbereinigte Gender Pay Gap: Dafür werden die Brutto-Median-Jahres-Einkommen 2023 von Männern und Frauen in der Steiermark verglichen – ohne Berücksichtigung von Voll- oder Teilzeit. Er beträgt 35 Prozent.
  • Interessanter für die Kaufkraft einer Person ist der Nettobezug – also das, was nach Abzug von Steuern etc. am Konto landet. Wer mehr verdient, zahlt mehr Steuern. Der Unterschied zwischen Männern und Frauen beträgt in der Steiermark 9813 Euro im Jahr, was einen Einkommensnachteil von 31 Prozent bedeutet.
  • 53,5 Prozent der Steirerinnen arbeiten in Teilzeit, aber nur 15,7 Prozent der Männer.
  • Wenn man nur Vollzeit mit Vollzeit vergleicht, verdienen Steirerinnen brutto 18 Prozent weniger als Männer.
  • Wenn man Vollzeit netto – also nach Steuern – vergleicht, verdienen Frauen 13,3 Prozent weniger als Frauen. 
  • Dieser Unterschied erklärt sich einerseits durch die Berufswahl und andererseits durch Diskriminierung von Frauen.
  • Quelle: Steirische Statistiken, Heft 12/2024: Regionale Einkommensstatistiken unselbständig Beschäftigter 2023

Bei einer Frau, die das ganze Jahr Vollzeit arbeitet, landen im Durchschnitt 34.941 Euro am Konto – 2495,79 Euro pro Monat, 14-mal. Bei einem Mann sind es 40.804 Euro netto, das sind 2914,57 Euro, 14-mal im Jahr.

Im EU-Vergleich ist Österreich übrigens fast Schlusslicht – nur in Estland ist der Unterschied zwischen Männer- und Fraueneinkommen größer. In Luxemburg verdienen Frauen sogar um 0,7 Prozent mehr.

Lücke in Bruck-Mürzzuschlag am größten
Nicht überall ist die Lohnlücke gleich groß. In Graz ist sie mit „nur“ sieben Prozent am kleinsten, in Bruck-Mürzzuschlag mit 21 Prozent (brutto, Vollzeit) riesig. Und auch vom Alter hängt ab, wie hoch die Summe ist: „So verdienten Frauen unter 30 Jahren rund ein Fünftel weniger als ihre Berufskollegen, ein Wert, der ab dem 35. Lebensjahr besonders durch vermehrte weibliche Teilzeitbeschäftigung auf ein Drittel und darüber sprunghaft ansteigt“, informieren die Statistiker.

Mehr Kaufkraft als vor 20 Jahren
Bei den generellen Lohnentwicklungen zeigt sich, dass die Kaufkraft in der Steiermark – trotz der Inflation der vergangenen Jahre – leicht gestiegen ist. Seit 2005 sind die durchschnittlichen steirischen Bruttojahreseinkommen um 65,4 Prozent gestiegen, die Preise legten im selben Zeitraum aber nur um 57,8 Prozent zu. Die Steirer können sich heute also mehr leisten als vor 20 Jahren.

Regional betrachtet ergeben sich in der Steiermark zum Teil erhebliche Einkommensunterschiede: Die durchschnittlich höchsten Brutto-Jahreseinkommen werden im Bezirk Graz-Umgebung mit 45.571 Euro erreicht, gefolgt vom Bezirk Leoben mit 42.463 Euro. Deutlich bescheidener fallen die Vergleichswerte im Bezirk Liezen mit 36.404 Euro, im Bezirk Südoststeiermark (37.712 Euro) und im Bezirk Weiz (37.804 Euro) aus.

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