Nach einem verheerenden Waldbrand im Mühlviertel (OÖ) ist nun auch Schwarzau in Niederösterreich betroffen. Die Flammen wüten im Rax-Gebirge (Bezirk Neunkirchen) und lösten am Samstagvormittag einen Großeinsatz der Feuerwehr und Polizei aus. Die Brandursache dürfte ein brennendes Auto gewesen sein.
Am frühen Nachmittag waren laut Feuerwehrsprecher Klaus Stebal bereits 14 Feuerwehren mit 100 Mitgliedern im Einsatz. Außerdem wurden zwei Züge des Katastrophenhilfsdiensts mit 120 Personen alarmiert. Der Flugdienst mit 50 Einsatzkräften und zwei Löschhubschraubern des Innenministeriums nahmen ebenfalls an der Brandbekämpfung teil.
Brandbekämpfung gestaltet sich schwierig
Das Feuer dürfte laut Stebal gegen 10.00 Uhr durch ein brennendes Auto ausgelöst worden sein. Durch den starken Wind griffen die Flammen auf ein nahes Waldstück über. Von dort breitete sich der Brand bedingt durch Wind und Trockenheit großflächig aus. Das großteils mit Föhren bewachsene steile Gelände mache es den Brandbekämpfern zusätzlich schwer, so Stebal. Derzeit werde versucht, durch Riegelbildung eine weitere Ausbreitung des Feuers zu verhindern.
Einsatz dauert vermutlich bis Sonntag
Der für Katastrophenschutz zuständige Landesrat Stephan Pernkopf (ÖVP) teilte am Nachmittag mit, dass weitere Löschhubschrauber durch das Land NÖ angefordert worden seien, wodurch sich die Zahl auf fünf Helikopter erhöhe. Er sei mit der Feuerwehr und der Landeswarnzentrale in Kontakt, so Pernkopf. Laut Feuerwehrsprecher Stebal sei noch nicht absehbar, wann der Brand unter Kontrolle sein werde. Bis Sonntag würde der Einsatz seiner Einschätzung nach auf jeden Fall dauern.
Laut Bezirksfeuerwehrkommandant Josef Huber zeichnete sich am frühen Abend eine leichte Entspannung der Lage ab. Aufgrund des starken Windes sei der Brand jedoch noch nicht unter Kontrolle. In der Nacht werde eine Brandwache eingesetzt. In den Morgenstunden sollen dann die eigentlichen Löscharbeiten, auch unter Einsatz von Hubschraubern, fortgesetzt werden. Es gelte vor allem Glutnester aufzuspüren, die vom Wind angefacht werden können. Er schätze das Ausmaß des Brandes auf derzeit etwa fünf bis zehn Hektar ein, so Huber.
9000 Helfer im Jahr 2021 im Einsatz
In dem Bezirk hatte bereits vor einigen Jahren ein verheerender Waldbrand tagelang die Einsatzkräfte gefordert: Am 25. Oktober 2021 begann es am sogenannten Mittagsteig in Hirschwang in der Marktgemeinde Reichenau an der Rax zu brennen und das Feuer breitete sich extrem rasch aus – innerhalb von zehn Stunden von fünf auf etwa 115 Hektar. Feuerwehrangaben zufolge entwickelte sich in steilem und felsigem Gelände einer der aufwendigsten Löscheinsätze im Bereich der Waldbrandbekämpfung der vergangenen Jahrzehnte. Fast 9000 Helfer waren in Summe an Ort und Stelle. Erst am 6. November 2021 wurde „Brand aus“ gegeben. Man ging von Brandstiftung aus, ein Verursacher wurde aber bis heute nicht ermittelt.
Waldbrände auch in Südtirol und im Mühlviertel
Auch in Südtirol hielt ein Großbrand im Vinschgau über 100 Feuerwehrleute auf Trab. Rund 100 Hektar standen in Flammen, 59 Menschen mussten ihre Häuser verlassen, elf wurden verletzt. Mehrere Löschhubschrauber, darunter zwei aus Österreich, waren im Einsatz. Auch in Hirschbach im Mühlviertel in Oberösterreich brannte am Freitag 150 Quadratkilometer Waldboden im steilen Gelände ab. Zehn Feuerwehren aus umliegenden Gemeinden standen im Einsatz und verhinderten, dass sich die Flammen weiter ausbreiteten
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