Im Südtiroler Vinschgau wütete dieser Tage ein riesiger Waldbrand, die Auswirkungen waren bis Nordtirol zu spüren. Hier sind viele Landesteile Hochrisikogebiet. Bis Mai könnte die Lage sehr angespannt bleiben. Landes-Feuerwehrinspektor Rene Staudacher über Ursachen und Folgen.
Bis Landeck zogen in den vergangenen Tagen Rauchwolken eines Waldbrandes im Südtiroler Vinschgau. Rund 100 Hektar Fläche sind betroffen. Auch wenn das Feuer mittlerweile eingedämmt ist, dürften die Nachlöscharbeiten noch Tage andauern.
In Nord- und Osttirol ist die Waldbrandgefahr jetzt ebenfalls wieder deutlich angestiegen. Das ruft Landes-Feuerwehrinspektor Rene Staudacher im Gespräch mit der „Krone“ in Erinnerung: „Schon eine achtlos weggeworfene Zigarette kann unter Umständen fatale Folgen haben.“ Die anhaltende Trockenheit, die ungewöhnlich hohen Temperaturen, der fehlende Niederschlag – das sind die Zutaten für das erhöhte Risiko.
„Diese besondere Gefährdung dauert mittlerweile fast in jedem Jahr zwischen März und Mai an“, verweist Staudacher auf die veränderten klimatischen Bedingungen, die den Feuerwehren Sorge bereiten. Auch der Borkenkäfer trage zu einer zusätzlichen Verschärfung bei, ergänzt der Landes-Feuerwehrinspektor: „Die Widerstandsfähigkeit unserer Wälder ist geschwächt.“
Feuerwehr hat dazugelernt
Die Tiroler Einsatzkräfte haben in den vergangenen Jahren für die besonderen Herausforderungen im alpinen Gelände aufgerüstet. Initialzündung war der verheerende Brand auf dem Hochmahdkopf bei Absam im März 2014. Mehr als 50 Hektar Gebirgs- und Schutzwald wurden damals vernichtet. „Wir haben seither technisch und informell viel dazugelernt und sind in Österreich Vorreiter“, sagt Staudacher und nennt als Beispiel immer detailliertere Lagepläne, die bei Einsätzen wertvolle Zeit bringen. „Jeder Weg, jede noch so kleine Brücke ist dort vermerkt. Wir wissen, wo welches Fahrzeug hinkommt.“
Viele nach Süden geneigte Hänge sind aktuell bereits sehr trocken. Jedes offene Feuer kann fatale Auswirkungen haben.
Rene Staudacher, Landes-Feuerwehrinspektor
Bild: Johanna Birbaumer
Neben der im alpinen Gelände sehr schwierigen Bodenbekämpfung ist das Löschen aus der Luft unerlässlich. „Mit dem eigenen Landeshubschrauber haben wir eine sehr schnelle und effektive Hilfe“, erläutert der Feuerwehrinspektor. Auch Drohnen sind als Hilfsmittel nicht mehr wegzudenken. Drei Stützpunkte hat Tirols Feuerwehr mittlerweile.
Tirol mit den meisten Hochrisikogebieten
All das ist notwendig. Die Statistik untermauert dies. Die Universität für Bodenkultur in Wien hat 2020 eine Waldbrandrisikokarte für Österreich erstellt. Tirol weist die meisten Hochrisikogebiete auf. „Mehr als zwei Drittel der Fläche sind demnach mit hohem bis sehr hohem Risiko behaftet“, zitiert Staudacher aus der Erhebung. Eine Entspannung der Lage ist in den nächsten Jahren nicht zu erwarten. Umso wichtiger ist Vorsicht aller, die im Wald unterwegs sind.
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