Die anhaltende Trockenheit erhöht in Österreich die Brandgefahr dramatisch und hat in den heimischen Wäldern bereits Großeinsätze ausgelöst. Die Feuerwehren warnen nicht nur vor offenen Feuern, sondern auch vor weggeworfenem Müll, der durch den Linseneffekt Brände entfachen kann. Waldbrandverordnungen treten heuer früher in Kraft als gewohnt.
Die anhaltende Trockenheit hat die Brandgefahr in den heimischen Wäldern stark erhöht. Im Rax-Schneeberggebiet kämpfen Einsatzkräfte derzeit gegen ein Feuer, während immer wieder kleinere Wald- und Flurbrände in ganz Österreich ausbrechen. Die Feuerwehren warnen vor einer besonders hohen Gefahr und raten dringend zur Vorsicht: Wer ein Feuer entdeckt, sollte sofort die Feuerwehr rufen und keine eigenen Löschversuche starten.
Früher als üblich: Waldbrandverordnungen in Kraft
In mehreren Bezirken, darunter Baden und Mödling in Niederösterreich, sind bereits Waldbrandverordnungen in Kraft, informierte Günter Huemer, diensthabender Offizier des Landesfeuerwehrkommandos. Auch in Oberösterreich wird die Verordnung ab Montag in fünf Bezirken gelten – und das in diesem Jahr deutlich früher als üblich. Ein deutliches Zeichen dafür, wie ernst die Lage in diesem heißen Frühling ist.
Auch Plastikmüll kann Brennglaseffekt haben
Es sollte selbstverständlich sein, im Wald nicht zu rauchen oder Zigarettenstummel wegzuwerfen, ebenso wie bei Trockenheit kein Lagerfeuer zu entzünden. Doch auch anderer Abfall stellt ein Risiko dar: Viele Behälter, sei es Glas oder Plastik, können durch ihren Linseneffekt das Sonnenlicht bündeln und bei trockenem Untergrund Brände entfachen.
Die Feuerwehr gibt einen dringenden Rat: Bei einem Brand sofort die Feuerwehr alarmieren, bevor man versucht, selbst zu löschen. Es sei keinesfalls sicher, dass ein Handfeuerlöscher ausreicht, um ein Feuer zu stoppen, besonders bei trockenem Boden, wo sich das Feuer schnell ausbreiten kann. Daher gilt: Keine Zeit verlieren und die 122 wählen.
Brandbekämpfung kann Wochen dauern
Große Wald- und Flurbrände können oft Wochen dauern, bis sie vollständig gelöscht sind, erklärt Huemer. Besonders tückisch ist, dass das Feuer unterirdisch weiterglosen und sich ausbreiten kann, ohne sofort sichtbar zu sein. Um diese versteckten Brände zu bekämpfen, ist spezielle Ausrüstung wie Bodenschanzwerkzeug erforderlich – etwa Hacken und Löschrucksäcke, mit denen das Bodenfeuer gezielt eingedämmt wird. Doch der Zugang zum Brandherd, vor allem in Steillagen, ist oft schwierig. „Das ist wirklich eine Frage der Manpower“, so der Feuerwehr-Offizier.
Zwischenfälle im Westen
Die Trockenheit wirkt sich auch auf das Brauchtum aus, etwa beim traditionellen Funkenabbrennen: Die Vorarlberger Landesregierung hatte zuletzt geraten, Feuer in der Natur zu vermeiden. Einige Funkenzünfte sagten ihre Veranstaltungen ab, dennoch kam es zu Zwischenfällen: In Eichenberg (Bezirk Bregenz) konnte am Samstagabend ein Waldbrand nur knapp verhindert werden, als sich beim Entzünden eines Kinderfunkens Flammen ausbreiteten.
In St. Anton im Montafon zündeten Unbekannte in der Nacht einen Funken an und fuhren davon. Die Funkenwacht entdeckte den Brand erst, als das Feuer bereits loderte. Glücklicherweise passierte nichts.
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