Nach 42 Jahren soll der Musik- und Zeichenzweig der Mittelschule Zell am See schließen. Um die Finanzierung herrscht diesbezüglich ein Streit zwischen der Stadt Zell am See und dem Land. Morgen, Dienstag, soll es um 10 Uhr zu einem Gespräch zwischen Bildungsdirektion und Gemeinde kommen.
Über 1800 Unterschriften hat Christine Brüggl bereits online gesammelt. Die Initiatorin der Petition, die seit Freitag zur „Rettung des musisch-kreativen Zweiges der MMS Zell am See“ schreibt in ihrem Aufruf: „Nach über 42 Jahren erfolgreicher Arbeit hat diese Institution nicht nur unzählige Kinder in ihrer kreativen und musischen Entwicklung gefördert, sondern auch einen wertvollen Beitrag zur kulturellen Identität der Gemeinde geleistet. Die MMS ist die einzige ihrer Art in unserer Umgebung und bietet unseren Kindern eine einzigartige Plattform, um ihre Talente zu entdecken und zu entfalten.“
Die Mittelschule soll saniert werden. Laut Petition fordert das Land die Nutzung eines zusätzlichen Stockwerks. Die Kosten soll als Schulerhalter die Gemeinde Zell am See tragen. Bürgermeister Andreas Wimmreuter (SPÖ) bekräftigt gegenüber Medien allerdings, dass es hierfür eine Sonderförderung des Landes brauche. Das Raumangebot sei eben begrenzt.
Bildungsdirektor stellt sich hinter Schule
Die Bildungsdirektion ihrerseits, mit Direktor Rudolf Mair an der Spitze betont: „Wir sind in keinerlei Zuständigkeit, unsere Zuständigkeit betrifft Schüler und Lehrer – nicht aber die Häuser.“ Die Gemeinde solle ein machbares Projekt vorlegen und dann mit dem Land verhandeln. Es könne nicht sein, dass die Stadt die Zukunft der „hervorragenden Schule“ mit ihrem „unglaublich engagierten und herausragenden Personal“ gefährde, richtet Mair Richtung Stadtoberhaupt aus. Die Schule ist die einzige ihrer Art im Pinzgau und sei darum besonders wichtig für die Region.
„Die Schließung dieser Einrichtung würde nicht nur den Verlust eines wertvollen Bildungsangebots für unsere Kinder bedeuten, sondern auch eine Lücke in der kulturellen Landschaft der Gemeinde hinterlassen“, heißt es in der Petition weiter. 80 von 100 Schülern des Musik-Zweiges stammen übrigens aus Nachbargemeinden.
„Kulturelle Bildung wichtig für Gesamtheit des Menschen“
Betroffene Eltern versammeln sich am morgigen Dienstag, wenn es zu dem Gespräch zwischen Bildungsdirektion und Gemeinde kommen soll.
Eine WhatsApp-Gruppe hat hier bereits über 360 Mitglieder. In den öffentlichen Kommentaren der Online-Petition ist übrigens auch zu lesen, warum Menschen die Aufforderung unterstützen. „Als ehemalige Musik-Schülerin würde ich es sehr schade finden, auf Kosten unserer talentierten Kinder diesen Zweig an der Schule aufzulassen“, schreibt eine Unterstützerin. Ein anderer kommentiert: „Weil kulturelle Bildung wichtig für die Gesamtheit des Menschen ist. Die moderne Hirnforschung und auch Erziehungswissenschaften belegen, wie wichtig musikalische Bildung für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen ist.“
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