Vier Männer und eine Frau haben sich in Lustenau um die Nachfolge von Bürgermeister Kurt Fischer beworben. Die „Krone“ hat den fünf Kandidaten einen Mix aus politischen und ganz persönlichen Fragen gestellt.
Runter von der politischen und rauf auf die musikalische Bühne, heißt es wohl demnächst für Lustenaus Gemeindechef Kurt Fischer. Geht es nach dem begnadeten Hobbymusiker, soll Patrick Wiedl künftig die erste Geige in Österreichs größter Marktgemeinde spielen. Ein Soloauftritt dürfte die Wahl für den ÖVP-Landtagsabgeordneten aber keinesfalls werden.
Als Bürgermeister möchte ich neue Ideen für den Verkehr umsetzen, mutige Entscheidungen für das Zentrum treffen und eine Gemeinde schaffen, die für etwas steht und nicht gegen etwas.
Die Lustenauer Gemeindevertretung sollte sich gemeinsam und miteinander für ein lebenswertes Lustenau einsetzen. Die Parteizugehörigkeit sollte dabei keine so wichtige Rolle spielen. Es zählen die Ideen für die Bürgerinnen und Bürger von Lustenau.
Welche Hoffnung haben Sie aufgegeben? Keine, ich bin ein Optimist. Auch als studierter Betriebswirt habe ich gelernt, dass man aus jeder vorhandenen Situation das Bestmögliche herausholen soll.
Worüber haben Sie das letzte Mal gelacht? Ich lache täglich sehr, sehr viel, heute aber besonders über die Späße meines kleinen Sohnes.
Welches Buch liegt gerade auf Ihrem Nachttisch? Neben den vielen Kinderbüchern lese ich gerade von Johannes Frischmann das Sachbuch „Macht und Ohnmacht im Kanzleramt“.
Mit Martin Fitz und Simon Vetter haben sowohl die Freiheitlichen als auch die Grünen jeweils einen Kandidaten ins Rennen geschickt, der dafür sorgen könnte, dass Wiedls Premiere als Spitzenkandidat in Lustenau zu einem Fiasko werden könnte.
Als Bürgermeister will ich gemeinsam mit den anderen Fraktionen und Bürgern unsere Gemeinde wieder zum Aufblühen bringen. Es soll wieder ein Ort werden, an dem man gerne lebt, mit einem Zentrum, das Lustenau auch verdient.
Die Lustenauer Gemeindevertretung soll künftig stärker zusammenarbeiten und gute Ideen, egal von wem sie auch kommen, unvoreingenommen prüfen und gegebenenfalls rasch umsetzen. Es zählt nur das Ergebnis für unsere Gemeinde, egal wer die Idee hatte. Welche Hoffnung haben Sie aufgegeben? Die Hoffnung, egal auf was, habe ich bisher noch nie aufgegeben. Am Ende wird immer alles gut – ist es noch nicht gut, so ist es nicht das Ende.
Worüber haben Sie das letzte Mal gelacht? Über mich selbst. Über sich selbst zu lachen ist besser, als sich über sich zu ärgern.
Welches Buch liegt gerade auf Ihrem Nachttisch? Derzeit erfreue ich mich erneut an „Der Name der Rose“ von Umberto Eco.
2020 holte Fitz in der einst blauen Hochburg trotz „Ibiza-Nachwehen“ 23,2 Prozent bei der Wahl der Gemeindevertretung, bei der Bürgermeister-Direktwahl kam er auf 22,33 Prozent. Die Grünen – damals noch mit Christine Bösch-Vetter an der Spitze – sicherten sich 19,2 Prozent bei der Gemeindevertretungswahl, bei der Bürgermeisterdirektwahl waren es 11,9 Prozent.
Als Bürgermeister möchte ich unsere Gemeinde mutig und nachhaltig weiterentwickeln. Mit meiner Erfahrung als Landwirt und Unternehmer setze ich mich für eine lebenswerte Zukunft ein. Als Familienvater liegt mir am Herzen, dass Lustenau für kommende Generationen ein lebenswerter Ort bleibt.
Die Lustenauer Gemeindevertretung soll ein Ort sein, an dem konstruktiv und lösungsorientiert gearbeitet wird – mit Respekt für unterschiedliche Meinungen und dem gemeinsamen Ziel, das Beste für Lustenau zu erreichen. Welche Hoffnung haben Sie aufgegeben? Dass Gutes von selbst passiert. Es liegt an den Menschen, ihre Leidenschaft und ihre Talente zu investieren.
Worüber haben Sie das letzte Mal gelacht? Über einen Witz, den mir mein Sohn erzählt hat: Geht ein Cowboy zum Friseur. Kommt wieder raus. Pony weg.
Welches Buch liegt gerade auf Ihrem Nachttisch? „Geschichten mit Marianne“ von Xaver Bayer.
Im Kampf um den Bürgermeistersessel blieb Bösch-Vetter ebenso chancenlos wie Manuela Lang von der SPÖ (4,78 Prozent) und Mathias Schwabegger von den Neos (4,85 Prozent). Kurt Fischer verteidigte damals seinen Bürgermeistersessel mit stolzen 56,13 Prozent bereits im ersten Wahlgang. In der Gemeindevertretung verlor die Volkspartei allerdings die Absolute.
Als Bürgermeisterin richte ich meinen Blick nach vorne, denn Lustenau kann mehr.
Die Lustenauer Gemeindevertretung ist der Ort, an dem wir gemeinsam entscheiden, wie wir Lustenau gestalten und wie wir in Lustenau miteinander leben wollen. Welche Hoffnung haben Sie aufgegeben? Keine, denn die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Worüber haben Sie das letzte Mal gelacht? So richtig zerkugelt hat es mich zuletzt, als ich einen guten Witz nacherzählen wollte. Die Pointe allerdings bin ich bis heute schuldig.
Welches Buch liegt gerade auf Ihrem Nachttisch? Ein österreichischer Kriminalroman: Der junge und allseits beliebte Minister für Tourismus und Landwirtschaft wird tot aufgefunden, Laptops verschwinden, die Hauptkommissarin hat es mit wirklich ausgekochten Gegnern zu tun. Das Buch „Freunderlwirtschaft“ von Petra Hartlieb ist sehr zu empfehlen.
Im Konzert der Großen wollen dieses Mal auch Ruth Lukesch (Neos) und Philipp Kreinbucher (SPÖ) mitmischen. Zumindest bei den Wahlplakaten hat die Lustenauer SPÖ schon mal ganz gut abgeschnitten – die Sujets sind originell und mit einer Brise Humor gestaltet.
Als Bürgermeister würde ich für ein politisches Erdbeben sorgen.
Die Lustenauer Gemeindevertretung hat sich in den letzten Jahren zu sehr mit dem Verwalten statt mit dem Gestalten beschäftigt. Die Gemeinde hat große finanzielle Herausforderungen, zu viel Verkehr und ein Ortszentrum, das dringend neue Impulse braucht, um wieder attraktiver zu werden.
Welche Hoffnung haben Sie aufgegeben? Die Hoffnung, dass sich die ÖVP einmal wirklich verändert und sich stärker für die Menschen in Vorarlberg und in Lustenau einsetzt, habe ich aufgegeben. Es bleibt leider oft bei Klientelpolitik.
Worüber haben Sie das letzte Mal gelacht? Als bei der Diskussion der Spitzenkandidaten die Vertreter der anderen größeren Parteien gesagt haben, was sie alles verändern möchten. Ich frage mich dabei immer, warum sie bis jetzt nicht gehandelt haben.
Welches Buch liegt gerade auf Ihrem Nachttisch? „Die Welt von Morgen“ von Robert Menasse – ein empfehlenswertes Buch.
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