Wirtschaftskammer NÖ

Stell Dir vor, es ist Wahl und kaum einer geht hin

Niederösterreich
17.03.2025 09:15

Interessiert es heimische Unternehmer nicht mehr, wer ihre Interessen vertritt? Den Eindruck könnte man bekommen, wenn man die Beteiligung bei der Wirtschaftskammerwahl in NÖ als Maßstab nimmt.  Allerdings: ÖVP und SPÖ scheint wiederum das nicht sonderlich zu interessieren.

Mit dem sprichwörtlichen blauen Auge davon gekommen ist die ÖVP bei der Wirtschaftskammerwahl. Zwar büßte der schwarze Wirtschaftsbund 7,3 Prozent ein, besetzt aber mit knapp 64 Prozent der Stimmen mehr als 70 Prozent der 1259 Mandate. Parteichefin Johanna Mikl-Leitner sieht darin „klare Verhältnisse für eine durchsetzungsstarke Vertretung“. Über die dramatisch gesunkene Wahlbeteiligung breitet man bei der ÖVP indes diskret den Mantel des Schweigens. Wie übrigens auch beim roten Wirtschaftsverband, der sich selbst trotz des Rückfalls auf Rang 3 als „die einzige treibende Kraft“ in der Interessensvertretung feiert.

Ernste Gesichter statt Jubel, obwohl der Wirtschaftsbund klar die Nummer 1 blieb:  ÖVP-Obfrau Johanna Mikl-Leitner mit  Spitzenkandidat Wolfgang Ecker. (Bild: Imre Antal)
Ernste Gesichter statt Jubel, obwohl der Wirtschaftsbund klar die Nummer 1 blieb:  ÖVP-Obfrau Johanna Mikl-Leitner mit  Spitzenkandidat Wolfgang Ecker.

Vor fünf Jahren noch Primus
Bei den anderen Fraktionen macht man sich freilich schon Gedanken über den regelrechten Absturz der Wahlbeteiligung. War da nämlich NÖ bei der Kammerwahl vor fünf Jahren mit 41 Prozent noch Primus unter allen Bundesländern, machten heuer nur noch knapp 24 Prozent der Unternehmer ihr Kreuzerl auf den Stimmzettel.

Die Unos stoßen auf ihr bestens Wahlergebnis an, sehen die geringe Wahlbeteiligung aber als Wermutstropfen. (Bild: Imre Antal)
Die Unos stoßen auf ihr bestens Wahlergebnis an, sehen die geringe Wahlbeteiligung aber als Wermutstropfen.
Daumen hoch bei der Freiheitlichen Wirtschaft,  Obmann Reinhard Langthaler (M.) bereitet die geringe Wahlbeteiligung aber Sorgen. (Bild: Imre Antal)
Daumen hoch bei der Freiheitlichen Wirtschaft,  Obmann Reinhard Langthaler (M.) bereitet die geringe Wahlbeteiligung aber Sorgen.

 Zwang oder Misstrauen?
„Hier müssen wir dringend Maßnahmen setzen, damit die Wirtschaftskammerwahl nicht zur reinen Funktionärswahl verkommt“, diagnostiziert Reinhard Langthaler, Obmann der Freiheitlichen Wirtschaft, der mit einem Plus von 7,5 Prozent den zweiten Platz erobert hat. Auch die Unos sehen die niedrige Beteiligung als „Wermutstropfen“ für das bisher stärkste pinke Ergebnis bei der Kammerwahl. Die Ursache orten sie in der Zwangsmitgliedschaft. Für August Lechner, Sprecher der Grünen Wirtschaft, die in NÖ den Verlust von knapp 1,8 Prozent beklagt, spiegelt das Fernbleiben der Mehrheit der Unternehmer von der Wahlurne „das Misstrauen in politische Institutionen“ wider.

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