Zwischen Enns und Haid

Abfuhr für FPÖ-Idee: Luft-Hunderter auf A1 bleibt

Oberösterreich
17.03.2025 12:01

Nach einem Vorstoß in der Steiermark steht der Luft-Hunderter auch in Oberösterreich auf der Kippe: Der freiheitliche Verkehrslandesrat Günther Steinkellner will ein Ende der Maßnahme, weil die Schadstoffwerte zuletzt kontinuierlich gesunken seien. Nur: Umwelt-Landesrat Stefan Kaineder sieht das anders. 

Letztlich ist es die Entscheidung des Grünen-Politikers Stefan Kaineder, ob Besitzer von Verbrennern auf der 14,7 Kilometer langen Strecke zwischen dem Knoten Linz und Haid fester auf das Gaspedal treten dürfen. Seit 2008 gilt die Verordnung, die zu bestimmten Zeiten maximal Tempo 100 auf diesem Streckenabschnitt erlaubt. Eine Ausnahme gibt es für die Lenker von E-Fahrzeugen, sie dürfen ihre Fahrzeuge auf 130 km/h beschleunigen. 

Verkehrslandesrat Günther Steinkellner nennt den Schritt seiner Steirer Kollegen, der auch im Regierungsprogramm festgelegt wurde, richtungsweisend: Eine aktuelle Überprüfung habe bestätigt, dass die seit 2020 geltenden Grenzwerte bereits dauerhaft eingehalten werden, so der FPÖ-Politiker: „Aufgrund realistischer Betrachtungen wurde erkannt, dass die ab 2030 geplanten neuen EU-Grenzwerte nicht mit Maßnahmen wie dem Tempolimit allein erreicht werden können. Daher bedarf es einer umfassenderen Strategie.“

Zitat Icon

Aufgrund realistischer Betrachtungen wurde erkannt, dass die ab 2030 geplanten neuen EU-Grenzwerte nicht mit Maßnahmen wie dem Tempolimit allein erreicht werden können. Daher bedarf es einer umfassenderen Strategie.

(Bild: Pressefoto Scharinger/Daniel Scharinger)

Verkehrslandesrat Günther Steinkeller, FPÖ

Steiermark könnte 100er-Limit schon diese Woche abschaffen
In der Steiermark geht es unterdessen Schlag auf Schlag: Laut „Krone“-Informationen ist es fix, dass der Luft-Hunderter auf den steirischen Autobahnen fällt. Schon in dieser Woche dürfte es so weit sein. FPÖ-Landeshauptmann Mario Kunasek zur „Krone“: „Die Datenlage zeigt nun klar, dass wir für die geplagten Autofahrer einen großen Entlastungsschritt setzen können.“ Als Basis für die politische Entscheidung hatte FPÖ-Umweltlandesrat Hannes Amesbauer „seiner“ Abteilung 13 den Auftrag gegeben, ihm sämtliche Fakten rund um das IG-L auf den Tisch zu legen.

Landesrat Stefan Kaineder müsste die Verordnung zurücknehmen. Aus dem Büro des Grünen-Politikers heißt es allerdings, dass das nicht geschehen wird.  (Bild: Pressefoto Scharinger/Daniel Scharinger)
Landesrat Stefan Kaineder müsste die Verordnung zurücknehmen. Aus dem Büro des Grünen-Politikers heißt es allerdings, dass das nicht geschehen wird. 

„Gesetzte Maßnahmen reichen so und so nicht aus“
Die Argumentation ist in der Steiermark ähnlich wie in Oberösterreich: „Die deutlich reduzierten Grenzwerte, die auf Basis von überschießenden EU-Vorgaben ab 2030 einzuhalten sein werden, erscheinen mit den aktuell gesetzten Maßnahmen, wie dem Tempolimit, ohnehin nicht erreichbar zu sein“, sagt Landesrat Amesbauer.

In Oberösterreich habe es laut Verkehrslandesrat Günther Steinkellner schon vor einem Jahr den Vorstoß gegeben, den Hunderter zu „killen“. Allerdings legte sich der dafür zuständige Umweltlandesrat Stefan Kaineder von den Grünen queer. Im Gespräch mit der „Krone“ sagt Kaineder: „Verantwortungsvolle Politik muss zuallererst die Gesundheit der Menschen im Blick haben. Jedes Mikrogramm reduzierte Luftschadstoffe rettet Menschenleben, daher werden wir weiterhin den Schutz der Gesundheit der Menschen vor wenige Sekunden Zeitgewinn voranstellen – gerade im dicht besiedelten Umland der A1.“

Zitat Icon

Die Abschaffung des steirischen Lufthunderters wird einer rechtlichen Prüfung nicht standhalten, da mit Inkraftreten der neuen EU-Richtlinie im Dezember vergangenen Jahres keine Maßnahmen getroffen werden dürfen, die einer Einhaltung der neuen Grenzwerte entgegenstehen.

Landesrat Stefan Kaineder, Grüne

Zu den Plänen der blau-schwarzen Landesregierung in der Steiermark sagt der Oberösterreicher: „Die Abschaffung des steirischen Lufthunderters wird einer rechtlichen Prüfung nicht standhalten, da mit Inkraftreten der neuen EU-Richtlinie im Dezember vergangenen Jahres keine Maßnahmen getroffen werden dürfen, die einer Einhaltung der neuen Grenzwerte entgegenstehen. Die FPÖ in der Steiermark macht aber dies genau nun und nimmt Gesundheitsschäden von Anrainern in Kauf.“

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt