Seit den Morgenstunden läuft in fast ganz Österreich ein Großeinsatz der Exekutive. Unter Federführung der steirischen Behörden kommt es zu Hausdurchsuchungen, 15 Personen wurden bereits festgenommen. Es handelt es sich um einen Einsatz gegen die sogenannte Pedo-Hunter-Szene. Die Opfer wurden brutal zugerichtet, in einem Fall geht es um Mordversuch.
Zeitgleich kam es in den frühen Morgenstunden in sieben Bundesländern zu Hausdurchsuchungen durch die Polizei. Zahlreiche Kriminalisten, Spezialkräfte der Einsatzkräfte Cobra und WEGA sowie der Staatsanwaltschaft Graz standen im Einsatz. Laut „Krone“-Infos sollen die Täter mehrheitlich der Identitären Bewegung, sprich dem rechtsextremen Milieu, zugehörig sein. Bei den bislang 23 Hausdurchsuchungen wurden neben Waffen und Suchtmittel auch Gegenstände sichergestellt, die dem Verbotsgesetz unterliegen.
Bisher 15 Festnahmen
Wie der stellvertretende steirische Landespolizeidirektor Joachim Huber und Landeskriminalamt-Leiter Michael Lohnegger am Vormittag mitteilten, wurden bisher 15 Personen (zwischen 14 und 26 Jahren) festgenommen. Es handelt sich um zwölf Männer und drei Frauen. Elf von ihnen sind Österreicher, dazu ein deutscher, ein kroatischer und ein rumänischer Staatsbürger. Ein Slowake wurde in Kooperation mit den lokalen Behörden in seiner Heimat festgenommen.
„Die Straftaten richteten sich gegen homosexuelle Menschen. Die Tätergruppe selbst ist der sogenannten Pedo-Hunter-Szene zuzurechnen“, berichtet Lohnegger. Diese „Hunter“ (Deutsch: Jäger) verüben Selbstjustiz gegen vermeintliche Kinderschänder. „Allerdings ist keines der Opfer unter Pädophilie-Verdacht“, stellt Huber klar.
Übergriffe meistens in Gruppen
Bisher sind 17 strafrechtlich relevante Taten bekannt, der erste erfolgte im Frühsommer 2024 im Süden des Bezirks Graz-Umgebung. Die Opfer wurden an abgeschiedene Orte gelockt, im Glauben, dort sexuelle Handlungen durchführen zu können. Dort wartete aber meist eine Gruppe maskierter Personen, richtete die Opfer übel zu und erniedrigte sie. In einem Fall geht es sogar um Mordversuch! Die Dunkelziffer der Vorfälle dürfte noch höher sein.
Opfer mussten vor Tätern tanzen
„Die Täter gingen dabei äußerst brutal vor“, führt Lohnegger aus. „Ihnen ging es dabei auch um die Erniedrigung ihrer Opfer. Eines musste etwa vor der Tätergruppe tanzen. Auch davon wurden dann Videos in sozialen Medien oder Gruppenchats hochgeladen.“
Die Polizei Steiermark informiert laufend über die kriminalpolizeiliche Aktion auf Bluesky:
Derzeit kommt es aufgrund einer kriminalpolizeilichen Aktion zu bundesweiten Hausdurchsuchungen und Festnahmen. Weitere Infos folgen... #AGVenator
— Polizei Steiermark (@polizeistmk.bsky.social) 21. März 2025 um 06:45
Fast alle Bundesländer betroffen
Die Ermittlungen wurden von der neu gegründeten Arbeitsgruppe Venator geführt. Freitagfrüh kam es dann unter Federführung des Landeskriminalamts Steiermark fast in ganz Österreich zu Hausdurchsuchungen. Bis auf Kärnten und Vorarlberg sind alle Bundesländer betroffen. Aktuell läuft der Einsatz noch.
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