Nun gibt´s also doch eine Einigung: Im Ringen um die Zukunft des Linzer Radverleih-Systems pochten Neos und VP erst auf eine einjährige Übergangslösung. Doch dann änderte sich plötzlich alles – warum die Entscheidung jetzt ganz anders ausfiel, erklärt VP-Stadtvize und Mobilitätsreferent Martin Hajart im Gespräch mit der „Krone“.
Neos-Gemeinderat Stefan Burgstaller hatte vor zehn Tagen den Stein ins Rollen gebracht. Nachdem er das Linzer Fahrradverleihsystem genauer unter die Lupe genommen hatte, war er – wie berichtet – auf einige Ungereimtheiten gestoßen.
„Lediglich um ein Jahr verlängern“
Vor allem wollte er in einer Anfrage an SP-Stadtchef Dietmar Prammer wissen, wie damals die Vergabe abgelaufen war. 12 Interessenten hatten die Bewerbungsunterlagen angefordert, lediglich einer hatte sich beworben und mit dem der SPÖ zugehörigen Gutenberg-Werbering auch den Zuschlag bekommen. Weil auf Anfrage von VP-Stadtvize Martin Hajart der Betreiber keine Zahlen zur wirtschaftlichen Bewertung rausgeben wollte, schlug Stefan Burgstaller gestern in dieselbe Kerbe wie Hajart in der Vorwoche, als er meinte: „Der Vertrag sollte vorerst lediglich um ein Jahr verlängert werden, um den Betreiber zu motivieren, dass er der Stadt die relevanten wirtschaftlichen Daten offenlegt, um diese zu prüfen.“
Mobilitätsreferent rudert zurück
Heute, Freitag, wäre der letztmögliche Tag für eine Entscheidung dahingehend gewesen. Doch anstatt hitziger Last-Minute-Diskussionen kam gestern plötzlich alles anders. VP-Stadtvize und Mobilitätsreferent Martin Hajart ruderte zurück und klärt im Gespräch mit der „Krone“ auf, warum: „Auf mein Drängen hat die City Bike GmbH doch noch die Zahlen offengelegt. Diese wiederum haben Magistratsdirektorin Ulrike Huemer und Finanzdirektor Christian Schmid analysiert und beurteilt.“
Radverleih soll sich erst ab 2029 rentieren
Dabei soll rausgekommen sein, dass sich die Investition für den Betreiber erst nach 7,3 Jahren – gerechnet ab 2022 – rechnen würde. Hajart: „Aus diesem Grund, aber auch, weil ich weitere Standorte, E-Bikes und Lastenräder heraushandeln konnte, werden wir den Vertrag fortführen.“ SP-Stadtchef Dietmar Prammer: „Das System ist ein gut angenommenes Vorzeigemodell. Ich begrüße die Entscheidung.“
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