Fragen an Parteichefs

Soll sich Wien für die Sommerspiele bewerben?

Wien
21.03.2025 19:00

Wer sich nicht bewegt, starrt oft nur aufs Handy. Was kann die Politik dagegen unternehmen? Wir haben die Spitzenkandidaten gefragt.

Von Fußball bis Kampfsport, von Parkanlagen bis Bibliotheken – an Sport- und Freizeitangeboten mangelt es in der Stadt bekanntlich nicht. Auch wenn es nach wie vor Schwachstellen in der Infrastruktur gibt. Über all das haben wir diese Woche in unserer großen Wahlserie berichtet.

Zu Wort kamen etwa Top-Sportler, die genau auflisten, was in der Stadt fehlt und wo Wien top ist. Ein großer Erfolg war auch der Service-Artikel vom Mittwoch – über den Freizeitspaß, der nichts kostet: von Großveranstaltungen über Aktivitäten in der Natur bis zur Kunst.

Heute stellen wir den Spitzenpolitikern der Wahl am 27. April wieder Fragen zum Thema der Woche. Laut Statistik werden die Wiener dicker – welche Maßnahmen haben die Kandidaten gegen den Bewegungsmangel? Und was machen die Politiker selbst in ihrer Freizeit? Sind sie Sport-Vorbilder, oder gehen sie es eher ruhig an? Die Antworten lesen Sie hier.

Frage 1
Welche Hobbys üben Sie in Ihrer Freizeit aus?

So antworten die Spitzenkandidaten

Michael Ludwig (SPÖ): Lesen, Konzerte und Theateraufführungen besuchen, spazieren und wandern – besonders genieße ich die Ruhe und Aussicht über unsere schöne Stadt bei Wanderungen in den Weinbergen, sofern es meine Zeit erlaubt. 

Bettina Emmerling (Neos): Ob auf dem Rad, auf Skiern oder am Wasser – Hauptsache, draußen und in Bewegung!

Karl Mahrer (ÖVP): Radfahren, Fitnesstraining, mit meinem Hund spazieren gehen, Bücher lesen.

Dominik Nepp (FPÖ): Jetzt im Wahlkampf bleibt leider nicht viel Zeit für Sport. Um wenigstens ein bisschen Bewegung zu machen und zu entspannen, gehe ich gerne mit meinen zwei Dackeln „Hanni“ und „Otto“ im Park spazieren. Für den Sommer habe ich mir vorgenommen, mein Tennis zu verbessern.

Judith Pühringer (Grüne): Seit einigen Monaten habe ich meine Liebe zum Laufen wiederentdeckt und drehe, sooft es die Zeit zulässt, meine Runden durch Wien. Ich werde auch beim Vienna City Marathon in einer 4er-Staffel antreten. Abseits des Sportlichen lese ich viel, gehe gerne ins Theater oder freue ich über einen Abend mit guten Freundinnen und Freunden.

Frage 2
Immer mehr Wiener sind zu dick. Ihre drei Maßnahmen für mehr Bewegung in der Stadt?

So antworten die Spitzenkandidaten

Michael Ludwig (SPÖ): In den Bezirken sorgen wir mit der Initiative „Bewegung findet Stadt“ für kostenlose Sportangebote und sanieren über 50 Vereins-Sportanlagen. Auf 14 Stadtwanderwegen lässt sich Wien erkunden. Im Winter bieten wir mit dem Wiener Eistraum am Rathausplatz ein besonderes Sporterlebnis mitten in der Stadt an – inklusive kostenloser Schulaktion. 

Bettina Emmerling (Neos): Ganz Wien wird zum Sportplatz! Mehr Fitnessgeräte entlang des Wienflusses, Boulder-Wände unter U-Bahn-Trassen – wir nutzen Flächen für Bewegung kreativ. Sporthallen und Bäder sollen länger offen bleiben, damit Sport nicht an der Uhr scheitert. Und wir erleichtern Sportförderungszugang, besonders für kleine Vereine.

Karl Mahrer (ÖVP): Mehr Sportmöglichkeiten: Ausbau von Calisthenics-Parks und Hallen für alle Altersgruppen. Sportkurse an Volkshochschulen: Erweiterung des Angebots und Förderung von Bewegungsprogrammen, um Bewegung und Sport allen zugänglich zu machen. Gesündere Schulen: Einführung von Ernährungskursen, tägliche Bewegungseinheit und gesünderes Mittagessen. 

Dominik Nepp (FPÖ): Erstens: Die Sportanlagen in Schulen müssen kostenfrei für Vereine und Private geöffnet werden. Zweitens: Kleine Sportvereine müssen mehr gefördert werden, damit das Angebot im Breitensport für Kinder und Jugendliche attraktiver wird. Drittens: gezielte Investitionen in den Ausbau von Sportplätzen, Turnsälen und günstigen Sportprogrammen für den Nachwuchs.

Judith Pühringer (Grüne): Wir brauchen in Wien mehr öffentliche, zentrumsnahe Sportplätze und mehr Angebot für kostenlose Bewegung (auch für sogenannte „Randsportarten“). In den Schulen setzen wir uns für die tägliche Turnstunde und mehr Kooperationen mit Sportvereinen ein. Und zu guter Letzt: Zu Fuß gehen und Rad fahren! Das ist gesund und gut für Klima und Börserl. 

Frage 3
Soll sich Wien noch einmal (wie 1964) für die Olympischen Sommerspiele bewerben? Begründen Sie Ihre Entscheidung!

So antworten die Spitzenkandidaten

Michael Ludwig (SPÖ): Eine Bewerbung ist aktuell kein Thema. 2013 lehnte die Mehrheit der Wienerinnen und Wiener sie wegen hoher Kosten ab. Wien verzeichnet bereits Rekorde im Tourismus. Unser Fokus liegt darauf, die Lebensqualität der Wienerinnen und Wiener weiter zu stärken.

Bettina Emmerling (Neos): So eine Entscheidung trifft man nicht über die Köpfe der Wiener/innen hinweg – wir würden sie befragen. Nach Paris klingt ein Ja verlockend, denn Großsportevents bringen wirtschaftlichen und touristischen Schwung. Aber angesichts der aktuellen Lage muss eine Bewerbung gut abgewogen werden. 

Karl Mahrer (ÖVP): Es wäre grundsätzlich eine positive Idee, da dies vor allem einen wesentlichen Faktor für Wirtschaft und Wertschöpfung darstellt. Jedenfalls müsste sich die Stadt darum kümmern, die Sportinfrastruktur endlich wettbewerbstauglich zu machen. Angesichts der stetigen Probleme Wiens mit Großprojekten müsste zudem ein professionelles Baumanagement garantiert werden. 

Dominik Nepp (FPÖ): Für eine Bewerbung Wiens für die Olympischen Spiele braucht es eine Kosten-Nutzen-Relation. Es wäre allerdings unvorstellbar, dass ein SPÖ-Sportstadtrat Hacker, der nicht einmal in der Stadion-Frage etwas weiterbringt und sogar mit dem ÖFB-Teamchef einen Streit anzettelt, einen solchen Bewerbungsprozess leitet. Dafür ist ein echter Profi gefragt.

Judith Pühringer (Grüne): Nein, das würde mit riesigen Investitionen einhergehen – dafür ist die finanzielle Lage Wiens mit knapp 12 Milliarden Schulden und einem aktuellen Defizit von fast vier Milliarden viel zu angespannt. Angesichts der Probleme in anderen wichtigen Lebensbereichen – Stichwort Wiener Bildungskrise! – sollte zukunftsgerichtet investiert werden. 

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