Weitere Festnahmen

Razzien gegen Extremisten-Bande: „Dynamische Lage“

Steiermark
22.03.2025 12:00

Im erschütternden Fall um ein Extremisten-Netzwerk, das Homosexuelle in Österreich in die Falle gelockt und teils schwer misshandelt hat, gibt es laufend neue Entwicklungen. Die Polizei spricht am Samstag von einer „dynamischen Lage“, in den vergangenen Stunden habe es weitere Festnahmen gegeben.

Federführend bei den Ermittlungen ist die Landespolizeidirektion Steiermark. Am Freitag waren bei groß angelegten Razzien in nahezu allen Bundesländern zunächst 15 Verdächtige festgenommen worden. Seither seien österreichweit mehrere weitere Täter ausgeforscht worden, sagt Sprecher Christoph Grill. Die Staatsanwaltschaft Graz bezifferte die Festnahmen wenig später auf insgesamt 17.

Weitere Taten, Täter und Opfer
Die Ermittlungsansätze nach dem koordinierten Großschlag am Freitag mit insgesamt 26 Hausdurchsuchungen in sieben Bundesländern bleiben laut Polizei aufrecht, an der Verdachtslage habe sich nichts geändert. Die auf die Razzien folgenden Erhebungen hätten bereits zu „weiteren Taten, weiteren Tätern und Opfern“ und somit zu den neuen Festnahmen geführt, sagt Grill.

Polizeisprecher Christoph Grill (Bild: LPD Steiermark, Huber)
Polizeisprecher Christoph Grill

Die Polizei erneuerte ihren Aufruf an mutmaßliche Opfer der Bande, sich zu melden. Man gehe zusätzlich zu den bisher bekannten 17 misshandelten Personen von einer hohen Dunkelziffer aus. Betroffene können sich weiterhin – anonym und vertraulich – beim LKA Graz unter 059133-603333 melden. Bisher sind laut Grill noch keine Schilderungen von Betroffenen eingelangt.

Auch Mordversuch steht im Raum
Die Causa sorgte weithin für Bestürzung. Die Bande hatte zahlreichen Homosexuellen fälschlicherweise Pädophilie unterstellt. Bei über Dating-Plattformen vereinbarten Treffen wurden die Opfer von jeweils vier bis acht Tätern ausgeraubt, verletzt und erniedrigt. Es stehe absichtliche schwere Körperverletzung im Raum, in einem Fall auch Mordversuch. Bei den Hausdurchsuchungen wurden Waffen und NS-Devotionalien gefunden.

Bei 13 der in Österreich gefassten Verdächtigen wurde die Einlieferung in die Justizanstalt angeordnet, bestätigt Christian Kroschl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Graz. Das Gericht werde im Laufe des Wochenendes über die Verhängung der U-Haft entscheiden.

Datenträger werden ausgewertet
Hinsichtlich einer in der Slowakei festgenommenen Person sei bei den Behörden des Nachbarlandes die Auslieferung beantragt worden. Die zahlreichen bei den Razzien sichergestellten Gegenstände und Datenträger wurden zur kriminaltechnischen Auswertung beschlagnahmt.

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