Tragischer Unfall

„Und plötzlich war er nicht mehr bei uns!“

Salzburg
23.03.2025 10:50

Wie aus dem Nichts verliert eine St. Johanner Bergbauern-Familie am 7. März 2025 ihren Vater und Ehemann. Die Zukunft seither ist ungewiss. Die „Krone“ will helfen. 

„Sepp und ich hatten etwas ganz Besonderes“, schluchzt Birgit Hettegger mit Tränen in den Augen. Ein tragischer Unfall hat ihren Mann mit erst 53 Jahren am 7. März aus ihrem Leben gerissen. Der Nebenerwerbsbauer wollte den Traktor am idyllischen Hof frühlingsfit machen. Niemand kann sich genau erklären, warum das Gefährt des St. Johanners umgekippt und den steilen Hang hinuntergestürzt ist. Vermutlich verlor er auf einer Eisplatte den Halt und das Unglück nahm seinen Lauf.

Die ältesten Söhne, Stefan (26, r.) und Christian (20) haben ein Kreuz für ihren Papa aufgestellt. (Bild: Markus Tschepp)
Die ältesten Söhne, Stefan (26, r.) und Christian (20) haben ein Kreuz für ihren Papa aufgestellt.

Die tapfere Ehefrau schildert der „Krone“ die Ereignisse des Schicksalstages: „Ein Nachbar hat gesehen, dass der Sepp mit dem Traktor umgekippt ist und hat mich angerufen. Ich wollte was erledigen, hab sofort umgedreht und war ein paar Minuten später wieder daheim. Da habe ich ihn liegen sehen. Mein Sohn Stefan war schon bei ihm, da hat er noch leicht geatmet.“

Christian Hettegger zündet eine Kerze für den tragisch verunglückten Papa an. (Bild: Markus Tschepp)
Christian Hettegger zündet eine Kerze für den tragisch verunglückten Papa an.

Die Ehefrau reanimierte ihren Mann noch selbst 
Die Rettung war bereits alarmiert, der Hubschrauber unterwegs. Birgit Hettegger reanimierte ihren Mann. „Es ging alles so schnell, die Feuerwehr, die Rettung, der Notarzt – alle waren in kürzester Zeit da.“ Doch jede Hilfe kam zu spät. Sepp erlag noch am Hang des Holzlehenshofs seinen schweren Verletzungen – seine Frau und die vier Söhne in unmittelbarer Nähe. „Wir wissen alle, wie gefährlich es bei uns ist. Ich habe immer eine Kerze angezündet und Gott gebeten, dass ja nichts passiert. Und jetzt das.“

Dabei hat die Familie bereits viele Schicksalsschläge einstecken müssen. 2012 stürzte Sepp vom Dach, brach sich zwei Wirbel und entkam dem Tod. Der älteste Sohn Stefan verlor bei einem Unfall fast seine Hand. 2024 riss eine Mure eine tiefe psychische Wunde in die angesehene Bauernfamilie. Der Hangrutsch verwüstete Keller sowie Wohn- und Esszimmer. Monatelang waren die Räume nicht bewohnbar. Zudem starben vier Mutterkühe der Familie bei dem Unwetter. „Ich habe mir damals noch gedacht: Dem Herrgott sei Dank, dass er sich kein Menschenleben geholt hat. Wir haben das Unwetter jetzt noch in unseren Knochen gehabt.“

Die Familie hält nebenerwerblich einige Kühe am Bauernhof (Bild: Markus Tschepp)
Die Familie hält nebenerwerblich einige Kühe am Bauernhof

Große Solidarität im Ort, trotzdem Hilfe notwendig
Dann kam der 7. März 2025. Die Tränen fließen bei der Erinnerung daran. „Plötzlich war er nicht mehr bei uns. Er hat sich so für uns aufgeopfert, wollte nach all dem, was wir durchgemacht haben, auf Kur gehen. Er hat sich das so verdient. Und jetzt?“, kann Hettegger die Situation nicht fassen.

32 Jahre lang waren sie zusammen, 25 verheiratet, die „Silberne“ hätte das Ehepaar heuer gefeiert. Die ältesten Söhne sind 26 und 20 Jahre alt. „Jeder versucht auf seine Weise damit zurechtzukommen.“ Die jüngsten Söhne, Lorenz (7) und Michael (10), weinen oft und bräuchten ihren Vater. Sepp war hauptberuflich Lagerist. Den Rest der Zeit widmete er der Landwirtschaft in vierter Generation.

Bitte Helfen auch Sie!

Liebe Leserinnen und Leser!

Wenn Sie helfen möchten, spenden Sie bitte unter dem Kennwort „Trauerfamilie“ auf unser „Krone“-Sonderkonto beim Raiffeisenverband Salzburg: IBAN: AT21 3500 0000 1609 0003; BIC: RVSAAT2S

Ihre Spenden sind vollkommen steuerlich absetzbar! Allfällige Spenden, die nach einem Zeitraum von zwei Monaten nach Erscheinen dieses Artikels einlangen, können seitens des Vereins auch für andere Hilfsaktionen verwendet werden.

Wie Birgit Hettegger das jetzt schafft? „Ich bin nur mehr im Überlebensmodus. Für die Kinder muss das Leben irgendwie weitergehen. Ich weiß langfristig nicht, wie das zu schaffen ist.“

Den Hof wollen sie unbedingt erhalten. Wie – ist ungewiss. Beim Begräbnis nahmen hunderte Trauergäste Abschied. Einer sagte zur Witwe: „Dein Sepp war heute der stolzeste Mann da oben im Himmel.“

Trotz großer Solidarität aus dem Ort benötigt die Familie dringend Hilfe. Die „Krone“ will sich mit einer Spendenaktion beteiligen – und setzt auf die Hilfe ihrer Leser. „Krone-Leser helfen“ hat ein Spendenkonto eingerichtet. Jeder Euro geht an die Familie aus St. Johann.

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