Hartberg-Fürstenfeld

„Werde Vision von Zentralspital weiter verfolgen“

Steiermark
23.03.2025 16:18

Der Andrang in den 114 Wahllokalen im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld war am  Sonntag deutlich größer als fünf Jahre zuvor. Nun stehen die Gewinner und Verlierer der 35 Gemeinden fest. In Hartberg bleibt die ÖVP unangefochten an erster Stelle, muss aber ein ordentliches Minus einstecken. In Fürstenfeld wurde Franz Jost auch nach der Fusion bestätigt.

Aktuell beschäftigt Hartberg der bevorstehende Stadion-Umbau, ein möglicher zweiter Autobahnanschluss und die dringend notwendige Belebung der Innenstadt. Dem Wahlsonntag sah Marcus Martschitsch, der 2017 das Bürgermeisteramt übernahm, entspannt entgegen. Seine ÖVP hat seit der Rückeroberung der absoluten Mehrheit 2020 weniger Gegenwind im Gemeinderat, auch die Budgetsituation änderte sich zum Positiven.

Von 15 auf 13 Mandate
Seine mutige Ansage, die absolute Mehrheit von 15 auf 16 Mandate ausbauen zu wollen, ist Martschitsch aber nicht gelungen. Im Gegenteil: Die ÖVP verlor 7,16 Prozentpunkte, damit wird die Mandatszahl auf 13 reduziert. Die Grünen müssen ein zartes Minus von 2,79 Prozentpunkte verkraften, auch die SPÖ schrumpft um 2,86 Prozentpunkte. Die FPÖ mit Luca-Andre Geistler ist in Hartberg der klare Gewinner: +9,95 Prozentpunkte! Auch die Bürgerliste konnte zulegen – und zwar um 2,85 Prozentpunkte.

Marcus Martschitsch übernahm 2017 das Bürgermeisteramt in der Bezirkshauptstadt Hartberg. (Bild: Scheriau Erwin)
Marcus Martschitsch übernahm 2017 das Bürgermeisteramt in der Bezirkshauptstadt Hartberg.

In Fürstenfeld, das kürzlich mit der Gemeinde Söchau fusionierte, sitzt Bürgermeister Franz Jost (ÖVP) ebenso fest im Sattel. Mit seiner jüngsten Vision, in die Region ein Zentralspital zu ziehen (wir haben berichtet), sorgte der Immobilienmakler einmal mehr für Zündstoff.

Die Wähler blieben ihm jedenfalls treu: Jost konnte mit 52,4 Prozent die absolute Mehrheit halten. „Ich sehe das Ergebnis als Bestätigung für meinen Weg, den ich konsequent gehe; und als Erfolg dafür, dass sich eine gewisse Ehrlichkeit lohnt.“ Die Vision eines eigenen Zentralspitals möchte Jost weiterverfolgen: „Ich werde mich selbstverständlich auch nach der Wahl für dieses Projekt starkmachen.“

Franz Jost und Josef Kapper, Bürgermeister von Söchau, bei der kürzlich fixierten Gemeindefusionierung. (Bild: Jauschowetz Christian)
Franz Jost und Josef Kapper, Bürgermeister von Söchau, bei der kürzlich fixierten Gemeindefusionierung.

Zu den Gewinnern zählt in Fürstenfeld auch die FPÖ – sie legte mit dem Nationalratsabgeordneten Christian Schandor um fast acht Prozentpunkte auf 22 Prozent zu. Die Grünen müssen mit einem Minus leben (von 15,8 auf 9,9 Prozent), die SPÖ verlor ebenso 5,88 Prozentpunkte.

In Ilz verloren Bürgerliste und ÖVP
Im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld konnte die ÖVP in allen 35 Gemeinden Kandidaten aufstellen, die FPÖ in 32, die SPÖ in 28, die Grünen in neun und die Neos in zwei. Auch acht Bürgerlisten standen zur Wahl.

Eine der prominentesten ist jene von August Friedheim in Ilz. Jedoch musste diese Liste am Sonntag ein Minus von sieben Prozentpunkten einstecken. Auch die ÖVP, die Partei von Bürgermeister Stefan Wilhelm, muss ein Minus von knapp vier Prozentpunkten verkraften, sie ist aber mit 43 Prozent weiter die Nummer 1. 

Ein Auszug aus weiteren Auffälligkeiten: In Rohr bei Hartberg verlor die ÖVP mit Bürgermeisterin Heike Höfler gleich 19 Prozentpunkte und die absolute Mehrheit, sie ist nur noch ganz knapp vor der SPÖ. In Bad Blumau kassierte die FPÖ trotz hoher Ambitionen sogar eine Abfuhr, sie verlor zwei von sechs Mandate im Gemeinderat – die ÖVP behielt hier die absolute Mehrheit. In Bad Waltersdorf konnte die ÖVP um 3% zulegen, die FPÖ um 1,8% – genau dies verlor die SPÖ – nämlich 4,8 Prozent.

Einen Triumph gibt es in Feistritztal für Bürgerlisten-Bürgermeister Josef Lind, der von 46,6 auf 71,3 Prozent zulegen konnte! Die SPÖ kann die Mehrheit in Friedberg halten und in Lafnitz sogar deutlich auf 75 Prozent ausbauen. In Pöllau rettet die ÖVP mit dem neuen Bürgermeister Josef Pfeifer mit 51 Prozent die absolute Mehrheit, in Stubenberg verliert sie die Volkspartei hingegen. 

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