So haben die Wähler im flächenmäßig größten Bezirk entschieden: In Liezen legt SPÖ-Bürgermeisterin Andrea Heinrich gegen den Trend zu, in Schladming verliert Bürgermeister Hermann Trinker die „Absolute“, in Bad Aussee rasselt die ÖVP 20 Prozentpunkte nach unten.
Starkes Ergebnis für die SPÖ in der roten Bezirkshauptstadt Liezen – und zwar gegen den Trend: Bürgermeisterin Andrea Heinrich legt um knapp 1,5 Prozentpunkte auf knapp 46 Prozent zu und gewinnt ein Mandat. Die ÖVP mit Spitzenkandidat Egon Gojer, der sich Hoffnungen auf den ersten Platz gemacht hat, verliert knapp einen Prozentpunkt und ein Mandat (36 Prozent). Die FPÖ gewinnt acht Prozentpunkte, plus zwei Mandate!
Schladming: Bürgerliste bleibt trotz Verlusten auf Platz 1
In Schladming bliesen fünf Parteien zum Halali auf Hermann Trinker. Und sie hatten mit der geballten Kraft Erfolg: Mit seiner Liste verliert der Stadtchef 12,3 Prozentpunkte und damit die „Absolute“ (jetzt 40 Prozent). Die FPÖ räumt ab – Spitzenkandidatin Eva Maria Kroismayr-Baier legt 14 Prozentpunkte zu (jetzt 21 Prozent). Lukas Seyfried (ÖVP) verliert knapp 6 Prozentpunkte (25 Prozent). Gemeinsam erreichen ÖVP und FPÖ aber nicht die notwendige Mandatsmehrheit, um Trinker zu stürzen. Sie müssten noch Neos oder SPÖ (je ein Mandat) ins Boot holen.
FPÖ in Rottenmann nur bei 7 Prozent
In Rottenmann, wo die FPÖ bei der Landtagswahl noch mehr als 60 Prozent erhalten hatte, kommen die Blauen nur auf 7,7 Prozent und zwei Mandate. Man jubelt trotzdem: Der Einzug in den Gemeinderat ist besiegelt. Die ÖVP mit Bürgermeister Günter Gangl verliert die absolute Mehrheit und sinkt von knapp 50 auf 41 Prozent, die SPÖ mit Ex-Bürgermeister Klaus Baumschlager legt auf 36,8 Prozent zu.
In Stainach, wo ja das Leitspital geplant gewesen wäre, hält ÖVP-Bürgermeister Roland Raninger trotz kleinen Verlusten (minus vier Prozentpunkte), noch immer 62 Prozent. Die FPÖ legt fast fünf Prozentpunkte zu.
Neos jubeln in der Ramsau
In Ramsau wurden die Karten heute völlig neu gemischt, nachdem die bisher dominierende Liste von Ernst Fischbacher nicht mehr antrat. Das Resultat: 39,9 Prozent für die ÖVP, 34,5 Prozent (!) für die Neos und 25,6 Prozent für die FPÖ. Es wird also zu Verhandlungen kommen. Das Resultat für die Pinken ist eine Sensation, aber wohl den besonderen Umständen in der Ramsau geschuldet.
Bad Aussee: ÖVP-Mann verliert 20 Punkte
In der Kurstadt Bad Aussee werden die politischen Karten neu gemischt: Bürgermeister Franz Frosch (ÖVP) geht nach zwölf Jahren im Amt in den Ruhestand. Er war daher nicht Spitzenkandidat für die Volkspartei, sondern der bisherige Gemeinderat Thomas Schönauer. Er verliert 20 Prozentpunkte und die absolute Mehrheit. Auffallend das Ergebnis der Grünen, die entgegen dem Trend von 14 auf 21 Prozent zulegen können. Der Mandatsstand verspricht spannende Verhandlungen: ÖVP neun, SPÖ sechs, Grüne und FPÖ je fünf.
Altausseer Bürgermeister jubelt
Großer Sieg für den Altausseer Bürgermeister Gerald Loitzl: Mit einem Plus von zehn Prozentpunkten holt er die absolute Mehrheit im Gemeinderat (54 Prozent und plus zwei Mandate). Auch die SPÖ, mit der er zusammenarbeite, legt ein Prozent zu. Große Verlierer hingegen ist Martin Dämon mit der Liste „Dialog Lebenswerte Altaussee“ – er rasselt um 11,4 Prozentpunkte nach unten und verliert zwei Mandate (17 Prozent).
In Bad Mitterndorf gewinnt die ÖVP das Duell mit SPÖ-Bürgermeisterin Veronika Grill – und „die“ Salzkammergut-Gemeinde: Die Volkspartei legt um16 Prozentpunkte zu und steigt auf 41 Prozent, die SPÖ rutscht auf 39,4 Prozent (minus 15 Prozentpunkte).
Weitere auffallende Ergebnisse: In Admont kann die ÖVP trotz starker Konkurrenz die absolute Mehrheit halten, dasselbe gilt für die SPÖ in Trieben. Jubel für die ÖVP in Haus im Ennstal: Nachdem sie 2020 die Mehrheit an eine Bürgerliste verloren hatte, wurde sie diesmal zurückerobert. Unglaubliches Ergebnis auch in Selzthal: Die Eisenbahnergemeinde wurde 2020 sensationell „schwarz“, die ÖVP-Fraktion hat sich im Vorjahr aber selbst zerlegt und diesmal nur noch 15 Prozent erreicht, die SPÖ hingegen 85 Prozent.
Die Bewohner von Wildalpen und Aich hatten keine Auswahl, hier trat nur die SPÖ bzw. die ÖVP an. Spannend war nur, wie hoch die Wahlbeteiligung sein würde. Und diese steigt im roten Wildalpen um knapp zwei Prozentpunkte (87 Prozent), im schwarzen Aich sinkt sie um fast 16 Prozentpunkte (54 Prozent).
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