Nicht viel verloren hat die SPÖ in der Bezirkshauptstadt Judenburg, doch die minus 1,4 Prozentpunkte reichen nicht, um das 13. Mandat und somit die absolute Mehrheit zu verteidigen. Die Eisenbahnerstadt Knittelfeld bleibt rot – ein wichtiger Prestigeerfolg für die SPÖ mit dem ehrgeizigen Bürgermeister Harald Bergmann.
Acht Jahrzehnte lang hielt die SPÖ in der obersteirischen Bastion Judenburg die rote Fahne hoch, doch fünf Parteien bliesen zum Sturm auf die „Alleinherrschaft“ von Bürgermeisterin Elke Florian. Die Stadtchefin nahm’s im Vorfeld gelassen – es sollte aber nicht reichen. Obwohl sie nur 1,39 Prozentpunkte und ein Mandat (jetzt 12) verliert, ist die „Absolute“ im 25-köpfigen Gemeinderat futsch. Alle Parteien haben ein Minus vorne, nur die FPÖ legt von zwei auf fünf Mandate zu (19 Prozent). Bürgermeisterin Elke Florian wird nun einen Koalitionspartner brauchen, zur Auswahl stehen FPÖ und ÖVP (je fünf Sitze) sowie Grüne, Neos und KPÖ (je ein Mandat).
Knittelfelder Stadtchef bleibt klar Nummer 1
Die Eisenbahnerstadt Knittelfeld bleibt „rot“ – ein wichtiger Prestigeerfolg für die SPÖ mit dem über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Bürgermeister Harald Bergmann. Er verliert allerdings 4,7 Prozentpunkte und muss drei Mandate (jetzt 17) abgeben. „Ich hab ein lachendes und ein weinendes Auge“, gesteht Bergmann im „Krone“-Gespräch ein. Trotz Verlusten habe man die „Absolute“ gehalten: „Ich bin voll motiviert, die Stadt weiterzuentwickeln!“ Blauer Sieglauf: Die Freiheitlichen vervierfachen sich von zwei auf acht Mandate und sind nun deutlich die zweitstärkste Kraft. Die KPÖ kann drei von vier Sitzen im Gemeinderat halten.
ÖVP auf Augenhöhe mit SPÖ in Fohnsdorf
Der große Sieger in Fohnsdorf ist ÖVP-Spitzenkandidat Volkart Kienzl, der mit kantiger Oppositionspolitik reüssierte: plus 9,6 Prozentpunkte und plus zwei Mandate! „Historisch!“ – mit einem treffenden Wort kommentiert er den Erfolg. Mit 40,7 Prozent liegen die Schwarzen jetzt fast gleichauf mit der Bürgermeister-Partei SPÖ. Amtsinhaber Helmut Tscharre verliert 13,8 Prozentpunkte (jetzt 41,4 Prozent): „Das Ergebnis ist zu respektieren. Es war nicht leicht mit all unseren Troubles im Vorfeld. Die ,Absolute‘ ist zwar weg, aber wir haben trotzdem die Wahl gewonnen.“ Die ÖVP könnte aber nun mithilfe der FPÖ den Bürgermeister stellen.
Zeltweger SPÖ-Bürgermeister siegt
In der Eurofighter-Gemeinde Zeltweg wollten drei Parteien den Höhenflug der SPÖ stoppen, Bürgermeister Günter Reichhold verteidigt aber seine absolute Mehrheit. Trotz Verlusten von knapp sechs Prozentpunkten und zwei Mandaten hat er immer noch 61 Prozent und 16 Mandate. Aufgestiegen sind die Freiheitlichen – und zwar auf 24,6 Prozent (plus 18 Prozentpunkte und 5 Mandate!)
Start-Ziel-Sieg für SPÖ in Spielberg
In der Ring-Gemeinde Spielberg stand die SPÖ vor einem Start-Ziel-Sieg – und der gelang Bürgermeister Manfred Lenger auch. Er verliert zwar 9 Prozentpunkte (jetzt 50 Prozent), hält mit nun 13 Mandaten aber dennoch knapp die absolute Mehrheit im Gemeinderat. Gewinner ist die FPÖ mit knapp plus 12 Prozentpunkten.
Paukenschlag in Unzmarkt-Frauenburg
Die Gemeinde Unzmarkt-Frauenburg wird von der SPÖ gedreht. Markus Schiffer holt für die Roten die absolute Mehrheit und gleich neun Mandate, die bisherige ÖVP-Bürgermeisterin Gabriele Sunitsch-Kocher ist somit abgelöst.
In Kobenz verliert die ÖVP die absolute Mehrheit. In zwei anderen Gemeinden des Bezirks Murtal, in Pölstal und in St. Marein-Feistritz, kann sich die Volkspartei hingegen auf die absolute Mehrheit steigern.
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