Graz-Umgebung

ÖVP bleibt Nummer eins – muss aber schlucken

Steiermark
23.03.2025 17:20

Die ÖVP bleibt auch im Grazer Umland die stärkste Partei. Allerdings müssen die Schwarzen kräftig schlucken: In gleich sieben Gemeinden verliert man die absolute Mehrheit. Die großen Gemeinden im Speckgürtel bleiben alle rot. Die FPÖ legt überall zu, ein Ortschef ging sich aber nirgends aus.

In keinem anderen Bezirk waren am Sonntag mehr Menschen zur Wahl aufgerufen als in Graz-Umgebung. Mit 134.000 Wahlberechtigten ist man die klare Nummer eins. Und auch hier schritten deutlich mehr Leute zur Urne als zuletzt, die Wahlbeteiligung stieg auf 65,3 Prozent. Der klare Sieger ist wie schon in der Vergangenheit die Volkspartei. Allerdings mit einem gehörigen Wermutstropfen: Einerseits rutscht man von 44,4 Prozent auf 39,4 Prozent ab. Noch bitterer: In insgesamt sieben Gemeinden verliert man die absolute Mehrheit.

Eine davon ist Feldkirchen. In der Flughafengemeinde geht‘s von 51,3 Prozent auf 46,3 Prozent. Bürgermeister Erich Gosch muss sich erstmals einen Koalitionspartner suchen. „Das Resultat ist nun einmal so, damit müssen wir jetzt leben“, konstatiert der Amtsinhaber leicht säuerlich. Bittersüß schmeckt der Erfolg wohl FPÖ-Spitzenkandidat David Wilfling. „Wir wollen den Bürgermeistersessel erobern“, stellte er vor der Wahl klar. Dieses Ziel wird trotz kräftiger Zuwächse mit 36,4 Prozent (+11) allerdings deutlich verfehlt.

Die absolute Mehrheit geht der Volkspartei außerdem in Deutschfeistritz (nun 45,96 Prozent), Eggersdorf (45,56 Prozent), Hitzendorf (43,58 Prozent), Lieboch (44,62 Prozent), Nestelbach (46,18 Prozent) und Vasoldsberg (41,82 Prozent) verloren. In Stattegg eroberte dafür Andreas Kahr-Walzl für die Schwarzen mit 54,75 Prozent die absolute Mehrheit. Mit zwölf von 21 Mandaten ist man jetzt die klare Nummer eins im Gemeinderat.

Kräftig verliert die Volkspartei auch in Frohnleiten (-11,51 Prozentpunkte): Die 49,5 Prozent bedeuten aber 13 Mandate und für Bürgermeister Johannes Wagner damit auch noch hauchzart die Mehrheit im Gemeinderat. 

Michael Feldgrill bleibt Bürgermeister in Gratkorn und baut die absolute Mehrheit sogar aus. (Bild: Jauschowetz Christian)
Michael Feldgrill bleibt Bürgermeister in Gratkorn und baut die absolute Mehrheit sogar aus.

Die SPÖ verliert zwar auch in GU – das Minus von 0,52 Prozentpunkten fällt aber bei Weitem nicht so stark wie in den anderen Bezirken aus. Und: Die großen Gemeinden im Grazer Speckgürtel bleiben quasi durchgehend rot. In Gratkorn kann etwa Bürgermeister Michael Feldgrill bei seiner ersten Wahl gleich 62,6 Prozent (+14,2) einfahren. Mit Respektabstand folgt die FPÖ (15,8 Prozent) auf Platz zwei, vor der ÖVP (10,3 Prozent) und den Grünen (7,7 Prozent), die sich halbieren und nun nur noch zwei Mandate halten

Auch Werner Baumann kann seine absolute Mehrheit in Seiersberg-Pirka weiter ausbauen, legt auf 63,1 Prozent (+1,63) zu. In Kalsdorf war‘s zwar etwas spannender, letztlich kann aber auch Manfred Komericky die Absolute mit knapp 51 Prozent (-2) verteidigen. „In Zeiten wie diesen ist dieses Ergebnis alles andere als selbstverständlich. Wir haben die Absolute mit zwei Mandaten Überhang gehalten. Logisch, dass wir heute alle glücklich sind“, freut sich Komericky.

In der Großgemeinde Gratwein-Straßengel (mit 10.622 am meisten Wahlberechtigte im Bezirk) verliert SPÖ-Bürgermeisterin Doris Dirnberger und ihr grüner Koalitionspartner deutlich. Für die Roten geht‘s von 45,2 Prozent auf 35,15 Prozent (-3 Mandate), die Grünen verlieren ein Mandat, halten nun bei drei und rutschen auf 9,5 Prozent (-2,63). Die ÖVP legt von 20,1 auf 27,4 Prozent zu (9 Mandate), die FPÖ von 12,3 auf 17,2 Prozent (5 Mandate). Bürgerliste (5,4 Prozent) und Neos (3,24 Prozent) kommen auf ein Mandat. Die KPÖ verpasst wie auch im benachbarten Gratkorn den Einzug in den Gemeinderat.

Jakob Frey bleibt mit seiner Bürgerliste stärkste Partei in Hart. (Bild: Jürgen Fuchs)
Jakob Frey bleibt mit seiner Bürgerliste stärkste Partei in Hart.

Spannend war die Ausgangslage in Hart bei Graz: Hier hieß es alle gegen Frey. Doch am Wahltag hat dann erst wieder der Listen-Bürgermeister gut lachen. Jakob Frey fährt 42 Prozent (+0,4) ein. Die SPÖ als großer Herausforderer stürzt von 32,9 auf 24,6 Prozent ab. In Fernitz-Mellach hingegen kann die ÖVP nach einem hitzigen Wahlkampf die Liste Wir von Bürgermeister Robert Tulnik wieder überholen.

Fest in „Listen-Hand“ bleibt Peggau: Christoph Pirstinger erobert bei seinem ersten Antreten als Bürgermeister und Spitzenkandidat der Heimatliste 61,2 Prozent (10 von 15 Mandaten) und verteidigt die absolute Mehrheit souverän.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Steiermark



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt