Südoststeiermark

FPÖ legt im schwarzen Kernland ordentlich zu

Steiermark
23.03.2025 17:43

Die ÖVP dominiert bei der Gemeinderatswahl in der Südoststeiermark weiterhin, die FPÖ hat aber stark aufgeholt. In der Bezirkshauptstadt Feldbach verlieren die Schwarzen unter Bürgermeister Josef Ober ein Mandat. Größer sind die Verluste in Bad Radkersburg, wo die FPÖ auf Platz zwei gelandet ist.

Die Vormachtstellung der ÖVP hat bei der Gemeinderatswahl 2025 im traditionell schwarzen Kernland Südoststeiermark Risse bekommen: Über den gesamten Bezirk betrachtet verliert die ÖVP 3,3 Prozentpunkte an Stimmen, die FPÖ legt um 10,3 Prozentpunkte zu. 

In der Bezirkshauptstadt Feldbach verlieren die Schwarzen unter Bürgermeister Josef Ober rund 3,6 Prozentpunkte und ein Mandant und kommen auf 60 Prozent der Stimmen. Die FPÖ schafft es mit Spitzenkandidat Herbert Kober auf rund 22 Prozent (+ 9 Prozentpunkte) und stößt somit die SPÖ von Platz zwei. Die Roten verlieren rund fünf Prozentpunkte und zwei Mandate. Die Grünen halten mit leichten Verlusten bei einem Mandat.

„Ein ausgezeichnetes Ergebnis, in Zeiten wie diesen. Ich fühle mich in meiner Arbeit bestätigt und werde mit meinem Team weiter mit vollem Einsatz für Feldbach arbeiten“, sagt Ortschef Josef Ober zur „Krone“. Den Verlust eines Mandats sieht der Langzeit-Politiker gelassen: „2020 haben wir von 18 auf 21 Mandate zugelegt, das war eine Sensation. Das war nicht zu halten, das haben wir gewusst.“ 

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Ein ausgezeichnetes Ergebnis, in Zeiten wie diesen. Ich fühle mich in meiner Arbeit bestätigt und werde mit meinem Team weiter mit vollem Einsatz für Feldbach arbeiten.

ÖVP-Bürgermeister Josef Ober

Herbert Kober (FPÖ) zeigt sich „sehr zufrieden mit dem Ergebnis, das wir mit Dankbarkeit und Demut annehmen. Wir wollen künftig eine starke Stimme für Feldbach im Gemeinderat sein und für Transparenz und Ehrlichkeit stehen.“ 

ÖVP-Verluste in Bad Radkersburg
Stärkere Verluste als Kollege Ober in Feldbach muss Bad Radkersburgs ÖVP-Bürgermeister Karl Lautner hinnehmen: Die ÖVP bleibt mit 36 Prozent der Stimmen zwar stärkste Kraft, verzeichnet aber ein Minus von knapp neun Prozentpunkten. Auf Platz zwei landet die FPÖ mit 21 Prozent (+ 6,4 Prozentpunkten)

Karl Lautner, ÖVP-Bürgermeister in Bad Radkersburg, muss herbe Verluste hinnehmen.  (Bild: Pail Sepp)
Karl Lautner, ÖVP-Bürgermeister in Bad Radkersburg, muss herbe Verluste hinnehmen. 

Volle Fahrt aufgenommen hat die blaue Welle in Bad Gleichenberg: Die FPÖ unter Spitzenkandidat und Bezirksparteiobmann Michael Wagner, der auch im Landtag sitzt, kommt im Kurort auf fast 37 Prozent (+ 23 Prozentpunkte und sieben Mandate). Die ÖVP unter Bürgermeister Michael Karl verliert leicht (- 1,3 Prozentpunkte) und hält bei knapp 48 Prozent der Stimmen. Die SPÖ stürzt auf rund neun Prozent ab (- 21 Prozentpunkte bzw. sechs Mandate). 

Eine Gemeinde bleibt rot 
Tieschen bleibt auch nach der Gemeindewahl „gallisches Dorf“ in der Südoststeiermark: SPÖ-Bürgermeister Martin Weber verliert zwar ein Mandat, bleibt aber mit fast 66 Prozent stärkste Kraft.

Die zweite Gemeinde des Bezirks, die nicht unter ÖVP-Führung steht, ist Mureck mit Listen-Bürgermeister Klaus Strein. Dieser verliert zwar knapp 18 Prozentpunkte, bleibt mit 49,6 Prozent aber auf Platz eins. Die FPÖ gewinnt in Mureck fast 14 Prozentpunkte dazu und hat jetzt vier Mandate, die ÖVP fast neun Prozentpunkte und hat nun fünf Mandate.

Reinhold Ebner konnte für die ÖVP in St. Peter am Ottersbach um rund fünf Prozent zulegen. (Bild: Pail Sepp)
Reinhold Ebner konnte für die ÖVP in St. Peter am Ottersbach um rund fünf Prozent zulegen.

In St. Peter am Ottersbach bleibt die ÖVP unter Bürgermeister Reinhold Ebner mit rund 54 Prozent auf Platz eins und gewinnt gut fünf Prozentpunkte dazu. Die Bürgerliste unter Gerhard Sundl trat dieses Mal unter FPÖ-Flagge an und kommt auf rund 30 Prozent.

Der jüngste Bürgermeister des Bezirks, Raphael Scheucher, freut sich für die ÖVP in Halbenrain über ein sattes Plus von 13 Prozentpunkten und erreicht knapp 74 Prozent der Stimmen. Ein zusätzliches Mandat gewinnt auch der längstdienende Bürgermeister Österreichs: Robert Hammer erreicht für die ÖVP in Unterlamm rund 68 Prozent.

Grüne erleben Aufschwung in Kirchberg
In Kirchberg an der Raab sorgen die Grünen, die sonst im Bezirk nur eine untergeordnete Rolle spielen, für eine Überraschung: Sie erreichen beim ersten Antritt in der Gemeinde fast zehn Prozent und ziehen mit zwei Mandaten in den Gemeinderat ein. Ausschlaggebend dafür ist wohl der umstrittene Ausbau der B68, die federführende Kritikerin Katja Maurer ist für die Grünen ins Rennen gegangen. An der Spitze der Gemeinde bleibt die ÖVP mit 44,5 Prozent, verliert aber drei Mandate.

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