Für einen Paukenschlag sorgt die Gemeinderatswahl in Leibnitz: Die SPÖ unter Bürgermeister Michael Schumacher muss schwere Verluste hinnehmen und verliert sechs Mandate und die absolute Mehrheit. Strahlender Sieger ist die FPÖ: Die Blauen können ihre Mandate in der Bezirkshauptstadt vervierfachen.
Eine schwere Schlappe bringt die Gemeinderatswahl 2025 für die Leibnitzer SPÖ unter Bürgermeister Michael Schumacher: Die Roten rasseln auf 36 Prozent runter und verlieren sechs Mandate. Seine Tage als Bürgermeister könnten gezählt sein. Großer Gewinner in der südsteirischen Bezirkshauptstadt ist die FPÖ unter Spitzenkandidat Daniel Kos, der bereits im Vorfeld ein Duell um den Bürgermeistersessel ausgerufen hatte. Die Blauen kommen in Leibnitz auf rund 23 Prozent der Stimmen und erreichen acht Mandate, was eine Vervierfachung bedeutet.
„Ich möchte mich bei allen Leibnitzern für das großartige Ergebnis bedanken. Es zeigt, dass es in Leibnitz positive Veränderung geben soll, und ich bin bereit Verantwortung zu übernehmen“, sagt FPÖ-Spitzenkandidat Daniel Kos, der nun „allen bürgerlichen Parteien die Hand reichen“ möchte und den Anspruch auf das Bürgermeisteramt stellt. Am Wochenende sollen nach einer „Abkühlphase“ erste Gespräche mit anderen Parteien starten.
FPÖ gewinnt quer durch den Bezirk
Die Blauen können auch über den gesamten Bezirk Leibnitz betrachtet über Zugewinne jubeln. Über alle Gemeinden gerechnet erreichte die FPÖ ein Plus von knapp zehn Prozentpunkte. Die ÖVP verlor rund vier Prozentpunkte, die SPÖ sieben.
Besonders stark schneidet die FPÖ etwa in Gabersdorf ab. Nachdem die Blauen 2020 gar nicht angetreten waren, erreichen sie nun auf Anhieb rund 29 Prozent und vier Sitze im Gemeinderat. Somit haben die Freiheitlichen die SPÖ von Platz zwei verdrängt. Die ÖVP verliert rund 20 Prozentpunkte und drei Mandate.
In Wildon können die Schwarzen unter Bürgermeister Christoph Grassmugg trotz leichter Stimmenverluste die zwölf Mandate halten, die FPÖ mit Spitzenkandidat Andreas Url gewinnt vier dazu. Die SPÖ mit Ex-Bürgermeister Helmut Walch verliert hingegen gleich vier Mandate. Die Neos schaffen den Einzug in den Gemeinderat.
Ex-ÖVP-Gemeinderat sorgt für Umbruch
In Ragnitz sorgt die neue Liste „Zukunft für Ragnitz“ für eine Überraschung: Spitzenkandidat Felix Dornhofer – einst ÖVP-Gemeinderat – holt rund 31 Prozent und fünf Mandate. Die ÖVP verliert zwei Mandate, die FPÖ alle drei Mandate – und fliegt somit aus dem Gemeinderat
Bürgerlisten haben auch in Leutschach für Spannung gesorgt: Die Liste „Zukunft Leutschach“ schafft beim ersten Antritt 19 Prozent und vier Mandate. Die ÖVP behält die Mehrheit, verliert aber zwei Mandate.
80 Prozent für ÖVP in Gamlitz
Eine der wenigen Leibnitzer Gemeinden, in denen die ÖVP stark zulegt, ist Gamlitz. Friedrich Partl holt bei seiner ersten Wahl als Bürgermeister nach Langzeit-Ortschef Karl Wratschko 80 Prozent der Stimmen und gewinnt drei Mandate dazu.
In Ehrenhausen hingegen verliert die ÖVP unter Bürgermeister Hannes Zweytick ein Mandat und damit die absolute Mehrheit. Die FPÖ legt um zehn Prozent zu und schafft mit zwei Mandaten den Einzug in den Gemeinderat. Die Bürgerliste Ehrenhausen verdrängt die SPÖ von Platz zwei und legt um ein Mandat zu.
Verluste muss die ÖVP auch in Heiligenkreuz am Waasen hinnehmen, die Mandate und die absolute Mehrheit bleiben aber auch unter dem neuen Spitzenkandidaten Thomas Weinzerl unangetastet. Die FPÖ unter Gerhard Hirschmann kann um zwei auf sechs Mandate zulegen. Die SPÖ fliegt aus dem Gemeinderat, die Grünen verlieren ein Mandat.
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