Kein Heimvorteil für Manuela Khom und Max Lercher: Für die ÖVP gibt es in der Bezirkshauptstadt Murau große Verluste, die SPÖ muss in St. Peter am Kammersberg ein Minus schlucken. In vielen Gemeinden des kleinsten steirischen Bezirks wird es nun spannend.
Eines hat der Wahltag bestätigt: Dass ein überregionaler Spitzenpolitiker aus einer Gemeinde stammt, muss kein Vorteil bei Kommunalwahlen sein. Beispiel Murau: In der Bezirkshauptstadt hatte die ÖVP vor fünf Jahren noch fast drei Viertel der Stimmen erhalten, diesmal sind es nur noch 50,4 Prozent. Und das, obwohl die neue ÖVP-Landeschefin Manuela Khom hier wohnt.
„Das Wahlergebnis ist schockierend“, sagt Bürgermeister Thomas Kalcher in einer ersten Reaktion. Ein sehr starkes Ergebnis erreicht die FPÖ, die 2020 nicht einmal angetreten ist. Auf Anhieb gibt es 23,2 Prozent der Stimmen. Die SPÖ hat künftig vier Sitze, die Grünen haben nur noch einen Sitz im Gemeinderat.
Koalition in St. Peter am Kammersberg notwendig
Nicht weit entfernt liegt St. Peter am Kammersberg, hier ist der neue SPÖ-Chef Max Lercher beheimatet. Doch die Sozialdemokraten schaffen trotz des engagierten Spitzenkandidaten und Anwalts Günter Novak-Kaiser nur den dritten Platz. Die ÖVP mit Bürgermeister Herbert Göglburger verliert die absolute Mehrheit, die Freiheitlichen können hingegen mit ihrem Spitzenkandidaten Alexander Putzenbacher auf fast 30 Prozent zulegen. Nun sind in St. Peter drei verschiedene Koalitionen möglich.
Trotz Verlusten nicht deprimiert ist Josef Maier, ÖVP-Ortschef in der großen Gemeinde Neumarkt. Mit 41 Prozent bleibt die Volkspartei klar die Nummer 1. „Die bisherige Koalition mit der SPÖ war vernünftig“, sagt er, will aber auch mit den anderen Fraktionen sprechen. FPÖ, Grüne und die neue Liste Wir schaffen in Neumarkt auch den Einzug in den Gemeinderat.
In einigen Orten des einwohnermäßig kleinsten steirischen Bezirks sind am Sonntag die politischen Karten neu gemischt worden. So hat in Mühlen, bisher immer eine rote Insel in der konservativen Region, die SPÖ mit Bürgermeister Christian Steibl die absolute Mehrheit verloren. Auch in Stadl-Predlitz gibt es deutliche Verluste für die Sozialdemokraten, die zuletzt den Bürgermeister gestellt haben. Bitter auch das Ergebnis für Ortschefin Lydia Künstner-Stöckl in Teufenbach-Katsch: Die SPÖ rutscht am Sonntag knapp hinter die ÖVP, deren Spitzenkandidat Peter Panzer könnte neuer Bürgermeister werden.
ÖVP verliert zwei absolute Mehrheiten
In St. Georgen am Kreischberg muss hingegen die ÖVP kräftig schlucken. Hier trat Bürgermeisterin Cäcilia Spreitzer nicht mehr an, prompt geht die absolute Mehrheit verloren. Dieses Schicksal erleidet die Volkspartei auch in der Gemeinde Scheifling.
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