Nach Babler-Kritik

Privatsender setzt umstrittene Show vorerst aus

Medien
23.03.2025 22:00

Nach der scharfen Kritik von Vizekanzler Andreas Babler (SPÖ) an ATV reagiert der Privatsender umgehend. Die umstrittene Serie „Das Geschäft mit der Liebe“ pausiert am kommenden Mittwoch und wird einer inhaltlichen Prüfung unterzogen, wie ATV am Sonntagabend bekannt gab.

 „Mir wurden Sendungsausschnitte zugetragen, die sexualisierte Übergriffe verherrlichen“, kritisierte der SPÖ-Chef und Medienminister den Privatsender ATV am Samstag. „Dieses offene Zurschaustellen von sexueller Ausbeutung von Frauen hat weder medial im TV noch sonst irgendwo in unserer Gesellschaft etwas zu suchen“, so Babler auf X (siehe Posting unten).

ATV: „Umfassender interner Prozess gestartet“
ATV reagiert auf die heftige Kritik an der Serie und hat „umgehend einen umfassenden internen Prozess gestartet“, um alle Folgen einer „nochmaligen Qualitätskontrolle“ zu unterziehen, teilte der Sender am Sonntagabend mit. Die umstrittenste Episode sowie sämtliche Clips daraus seien bereits offline genommen worden. Zudem würden alle noch unveröffentlichten Folgen geprüft und gegebenenfalls überarbeitet.

ATV betont in der Aussendung eine klare Haltung: „Der Sender lehnt sexistische und rassistische Inhalte sowie Gewalt und Frauenfeindlichkeit strikt ab.“ Zwar lebe Reality-TV von Zuspitzungen und realistischen Darstellungen, doch, so stellt ATV klar, „derartige Bestandteile haben in diesem Genre nichts zu suchen.“

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Der Sender ATV lehnt sexistische und rassistische Inhalte sowie Gewalt und Frauenfeindlichkeit strikt ab.

Der Privatsender reagiert auf die Kritik

Frauenchefinnen legen gegen ATV nach
Auch die Frauenvorsitzenden von SPÖ, ÖVP, Neos und Grünen haben scharfe Kritik an der ATV-Serie geübt. In einem offenen Brief bezeichneten sie die Sendung als „sexistisch, rassistisch und frauenverachtend“. Frauen würden darin „wie Waren behandelt“, während Gewalt, Übergriffe, Demütigungen und Besitzansprüche normalisiert würden – eine Verharmlosung von Gewalt und Misogynie, die „inakzeptabel“ sei.

Angesichts der alarmierenden Lage in Österreich sei ein solches Frauenbild nicht hinnehmbar, betonen die Unterzeichnerinnen. „In einem Land, in dem jede dritte Frau von Gewalt betroffen ist, können wir nicht länger öffentlich zur Schau gezeigte Frauenverachtung akzeptieren“, erklärten SPÖ-Frauenvorsitzende Eva-Maria Holzleitner, ÖVP-Frauensprecherin Juliane Bogner-Strauß, Neos-Frauensprecherin Henrike Brandstötter und Grünen-Frauenvorsitzende Meri Disoski.

Die vier Frauenvorsitzenden fordern ATV auf, „seiner Verantwortung für eine freie, gleichberechtigte und demokratische Gesellschaft gerecht zu werden“. Die Verharmlosung sexueller Gewalt gehöre nicht dazu.

Erst am Samstag soll in Österreich bereits die vierte Frau in diesem Jahr Opfer eines brutalen Femizids geworden sein. Die Frauenvorsitzenden mahnen, dass Gewalt oft mit Demütigung und Herabwürdigung beginne und schließlich in Übergriffen ende. „Damit muss Schluss sein“, fordern sie und betonen: „Wir alle tragen Verantwortung für ein respektvolles Miteinander.“

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