Für alle ab 12

Steirische „Jugend-Discos“: Spaß ohne Alkohol

Symbolfoto

(Bild: stock.adobe.com - pressmaster)

Partys für Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren werden immer beliebter. Während das „Youth Clubbing“ in Graz schon etabliert ist, wird in Leibnitz ab Freitag mit ruhigem Gewissen gefeiert. Die „Krone“ erklärt, warum sich Eltern dabei keine Sorgen machen müssen.

Immer früher wird das Thema Feiern für Jugendliche interessant. Sie wollen zu lauter Musik tanzen und neue Leute kennenlernen – was den Eltern nicht immer gefällt. Um die Bedürfnisse der Kinder dennoch entsprechend abzudecken, gibt es in der Steiermark in letzter Zeit einen Trend zu sogenannten Jugend-Discos.

„Dabei handelt es sich um gezielte Angebote für Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren, die in einem geschützten Rahmen die Möglichkeit zum Tanzen und Feiern bekommen“, erklärt Florian Arlt, Geschäftsführer des steirischen Dachverbands der offenen Jugendarbeit.

In Leibnitz laufen im Moment die Vorbereitungsarbeiten für die erste Veranstaltung dieser Art. Am kommenden Freitag findet im Marenzikeller zum ersten Mal eine „Jugend-Disco“ statt: „Die Jugendlichen haben sich das aktiv bei uns gewünscht und freuen sich jetzt schon sehr darauf“, erzählt Martha Ortner, Mitarbeiterin im Jugendzentrum Wave.

Bei den „Jugend-Discos“ in Graz legen professionelle DJs auf und sorgen für Unterhaltung bei den Jugendlichen.

(Bild: Stadt Graz/Aichholzer)

Warum sind „Jugend-Discos“ wichtig?
Die Party in Leibnitz ist für alle zwischen 12 und 16 und vollkommen kostenfrei: „Wir wollen den Kindern zeigen, wie sie auch später so feiern gehen können, dass sie sich sicher fühlen“, sagt Ortner. Das Ganze ist natürlich ohne Alkohol, im Sinne des Jugendschutzgesetzes nur bis 21 Uhr und von pädagogischen Fachkräften begleitet. Zusätzlich gibt es im Vorfeld der Disco zwei ebenfalls kostenlose Workshops: einen DJ-Kurs und eine alkoholfreie Cocktail-Mixing-Session.

Die Veranstaltungen sind für Kinder und Jugendliche in vielerlei Hinsicht wichtig: „Bei uns haben die Feiernden in einem geschützten Rahmen die Möglichkeit, Grenzen auszutesten und herauszufinden, was beim Feiern okay ist und was nicht. Die Jugendlichen können sich quasi das erste Mal beschnuppern und wissen später, wie sie beim Feiern miteinander umgehen sollen. Außerdem zeigen wir ihnen, dass man auch ohne Alkohol Spaß haben kann“, erklärt Ortner.

Die Jugendlichen freuen sich über den geschützten Rahmen, in dem kein Zwang zum Konsum von Alkohol herrscht. Man kann ja auch ohne Spaß haben, das beweisen wir.

Martha Ortner, Mitarbeiterin im Jugendzentrum Wave in Leibnitz 

Auch in Graz gibt es regelmäßig „Youth Clubbings“. „Die Idee dazu kam von den Jugendlichen selbst, die sich in einer Befragung mehr Räume und Veranstaltungen zum Treffen wünschten“, erklärt Nadine Aichholzer vom Amt für Jugend und Familie. Die Partys finden im Jugendzentrum Explosiv statt und sind, bis auf das pädagogische Personal, „erwachsenenfreie“ Zonen.

Die Angebote werden von den Jugendlichen im wahrsten Sinne des Wortes gefeiert: „Bisher sind uns auch keine unpassenden Vorfälle gemeldet worden“, sagt Arlt. Dem stimmt auch Aichholzer zu: „Wir haben noch nie einen Vorfall gehabt, wo jemand Alkohol auf die Party schmuggeln wollte. Eher im Gegenteil: Viele Jugendliche geben uns die Rückmeldung, dass das cool ist, dass Partys auch ohne Alkohol funktionieren.“