Sendung macht Pause

„Doppelmoral“: Nun reagiert auch FPÖ auf ATV-Show

Medien
26.03.2025 20:23

Nach Medienminister Andreas Babler (SPÖ) sowie den Frauenvorsitzenden von SPÖ, ÖVP, NEOS und Grüne hat sich nun auch die FPÖ zur umstrittenen ATV-Show „Das Geschäft mit der Liebe“ geäußert. Der blaue Generalsekretär Christian Hafenecker bezeichnete die Aufregung der politischen Gegner als „unerträgliche Doppelmoral der Einheitspartei“. 

Hafenecker gab zwar zu, kein Freund und regelmäßiger Seher dieser Sendung zu sein, aber hierbei würde es sich von einem Ablenken von echten Problemen handeln. Vielmehr übte er scharfe Kritik an den gegnerischen Parteien.

„Wo bleibt der Aufschrei, wenn wieder eine Frau vergewaltigt wird?“
„Bei der Sendung ,Das Geschäft mit der Liebe‘ wird groß aufgeschrien, aber zeitgleich hält man an der unkontrollierten Massenzuwanderung fest, die dazu führt, dass die Übergriffe auf unsere Frauen und Mädchen immer mehr werden. Wo bleibt der Aufschrei, wenn wieder eine Frau vergewaltigt oder mit dem Messer getötet wird?“, kritisierte Hafenecker auf Facebook (siehe Wortlaut unten).

Man habe in Österreich eine Parallelkultur, die Frauen nicht achte und die hiesige Kultur missachte. Das alles werde von den gegnerischen Parteien laut Hafenecker nicht thematisiert. Er erwarte sich von den anderen Parteien andere Ansätze als beispielsweise den offenen Brief an den ATV-Sender.

Quotenhit in der Kritik
„Das Geschäft mit der Liebe“ ist kein neues ATV-Format. Die Sendung sorgt seit vielen Jahren für gute Quoten. Im Vorjahr war eine Folge mit ca. 172.000 Zuschauern eine der meistgesehenen Sendungen des Privatsenders. Heuer ging das Format in seine 11. Staffel. Dabei reisen mehrere Männer nach Kasachstan und Thailand, wo sie sich nach ihren „Traumfrauen“ umsehen. Zu sehen ist etwa, wie eine offensichtlich stark betrunkene Frau aus Thailand von einem Mann über der Schulter weggetragen wird, nachdem dieser zuvor über sein Sexualverhalten erzählte und klarmachte, wie wichtig es ihm sei, dass eine Frau ständig Sex wolle.

Die ATV-Kultshow „Das Geschäft mit der Liebe“ (Bild: ATV)
Die ATV-Kultshow „Das Geschäft mit der Liebe“

Nachdem Medienminister und Vizekanzler Andreas Babler (SPÖ) Kritik am ATV-Programm geäußert hatte, meldeten sich auch die Frauenvorsitzenden von SPÖ, ÖVP, NEOS und Grüne in einer gemeinsamen Aussendung zu der Sendung, die sie als „sexistisch, rassistisch und frauenverachtend“ bezeichneten. 

ATV prüft nach Kritik
ATV stellt mittlerweile selbst einzelne Folgen des Reality-TV-Formats auf den Prüfstand. Der Sender lehne „sexistische und rassistische Inhalte sowie Gewalt und Frauenfeindlichkeit strikt ab.“ Und er fügte in einer Aussendung hinzu: „Da in der betreffenden Folge die Qualitätskontrolle versagt hat, wurden sofort entsprechende Maßnahmen ergriffen und die Folge, sowie alle Clips daraus, offline genommen“, hieß es. Nun solle eine „nochmalige Qualitätskontrolle“ erfolgen – auch mit Blick auf die weiteren, noch nicht ausgestrahlten Folgen der Staffel. Gegebenenfalls sollen sie vor Ausstrahlung überarbeitet werden, hieß es. Deswegen werde „Das Geschäft mit der Liebe“ am Mittwoch (26. März) pausieren.

Danach gefragt, inwiefern Folge 5 heraussticht und ob nun die gesamte Sendung überdacht werde, hielt ATV auf Anfrage fest: „Die besagte Folge 5 ist insofern anders, als dass sie in der Erzählweise den Kern des Formats aus unserer Sicht leider unzureichend widerspiegelt.“

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