Mit einem 101-jährigen Menschen plaudern zu dürfen, ist eine Seltenheit. Gestern hatte ich die Ehre: Peter Riedl aus Wetzelsdorf bei Jagerberg ist der älteste Feuerwehrmann des Landes und ein lebendes Geschichtsbuch. Begegnung mit einem alten Mann, der ein Vorbild ist für uns alle!
Drei seiner fünf Kinder haben ihn begleitet, und dazu noch die halbe Mannschaft der Feuerwehr Wetzelsdorf bei Jagerberg: In der Grazer Burg bekam Peter Riedl an seinem 101. Geburtstag die Medaille für 85-jährige Mitgliedschaft bei der Blaulichtorganisation überreicht. Geburtstagsständchen von den Kollegen, eine Flasche Wein und Probesitzen auf dem Sessel des Landeshauptmanns: Der alte Mann strahlte. Reporter haben nicht jeden Tag solch schöne Termine, die in Erinnerung bleiben.
Dass er schon so alt ist, sieht man Herrn Riedl nicht an. 85 ja, aber 101? Nie und nimmer. Die Vergangenheit verklärt er nicht, er sei nicht freiwillig zur Feuerwehr gegangen, sondern vom Bürgermeister zwangsrekrutiert worden. Danach die schreckliche Zeit als Soldat, schließlich die Kriegsgefangenschaft. Der Südoststeirer hat alles vor Augen. „Der Opa erinnert sich gut“, sagt eine der Töchter. Wie wichtig ihm die Familie ist, sieht man. Der Papa lächelt seine Kinder an, als wären sie noch im Schulalter. Die Vaterliebe, sie vergeht nie. Seinen Kameraden von der Feuerwehr winkt er zu, voller Stolz, dass sie seinen Ehrentag mit ihm gemeinsam verbringen. Die Kameradschaft sei das Wichtigste, sagt er. 85 Jahre im Dienst der Allgemeinheit, das gab es noch nie in der Steiermark.
In Zeiten, in denen es immer schwieriger wird, Freiwillige zu finden, ist er ein leuchtendes Beispiel für (Mit-)Menschlichkeit und muss uns allen zum Vorbild dienen. Alles Gute, Herr Riedl – und bleiben Sie uns noch lange erhalten!
Kommen Sie gut durch diesen Donnerstag!
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