In sieben Gemeinden wurden am Sonntag in Vorarlberg die letzten Bürgermeister gewählt. In Dornbirn, Feldkirch, Lustenau, Götzis, Nenzing, Hard und Lochau hatten die Kandidaten im ersten Wahldurchgang nicht die notwendige Zustimmung erhalten. Die Überraschung des Tages gab es in Dornbirn, der größten Kommune im westlichsten Bundesland.
Mit dem Ausgang des Duells zwischen Julian Fässler (ÖVP) und Markus Fäßler (SPÖ) in Dornbirn hatte wohl niemand gerechnet. Seit Jahrzehnten regiert die ÖVP in der 50.000 Einwohner großen Stadt. 2013 folgte Andrea Kaufmann (ÖVP), die derzeit noch Österreichs Gemeindeverbandspräsidentin ist, dem schwarzen Langzeitbürgermeister Wolfgang Rümmele nach. Während ihrer Zeit als Dornbirner Bürgermeisterin verlor sie zwar in der Gemeindevertretung die Absolute, das Bürgermeisteramt war aber zu keiner Zeit in Gefahr.
Kaufmanns Wunschnachfolger, Vizebürgermeister Julian Fässler, sollte nun also ihr Amt übernehmen – und nach dem ersten Wahldurchgang sah es auch so aus, als würde alles nach Plan laufen. Julian Fässler lag mit 37 Prozent in Front. Markus Fäßler hatte sich gegen den FPÖ-Kandidaten Christoph Waibel (19,6 Prozent) durchgesetzt und war recht zufrieden, es überhaupt in die Stichwahl geschafft zu haben.
„Zehn Euro würde ich auf mich setzen“
Noch vor wenigen Tagen seitens der „Krone“ auf seine Chancen angesprochen, meinte Fäßler, dass er schon zehn Euro auf sich setzen würde. Mit dem fulminanten Wahlsieg von 58,13 Prozent hatte er wohl selbst nicht gerechnet. Favorit Fässler musste sich mit 41,87 Prozent und Platz zwei zufriedengeben. Eine krachende Niederlage für die ÖVP.
Mehr Grund zum Feiern gab es für die Schwarzen in Vorarlbergs zweitgrößter Stadt. In Feldkirch setzte sich der amtierende Bürgermeister Manfred Rädler klar gegen Andrea Kerbleder von der FPÖ durch. Auch das weitere schwarz-blaue Duell in Lustenau ging an den ÖVP-Kandidaten. Hier gewann Patrick Wiedl gegen Martin Fitz. In Götzis verteidigte Manfred Böhmwalder (ÖVP) sein Amt gegen den ehemaligen FPÖ-Bundesrat Christoph Längle, der aber inzwischen die FPÖ verlassen hat.
Erfolgloser Ansturm auf Hard und Lochau
Mit der Rückeroberung der 2020 verloren gegangenen Gemeinden Hard und Lochau allerdings scheiterten die ÖVP-Kandidaten: In Hard musste Bürgermeister Martin Staudinger am meisten schwitzen, am Ende lag er aber 35 Stimmen vor Rene Bickel (ÖVP). Etwas klarer ging die Sache für Vorarlbergs ersten grünen Bürgermeister Frank Matt in Lochau (54,5) aus. Dort hatte Stephan Schnetzer (ÖVP) das Nachsehen.
Nichts zu feiern gab es am Sonntag für die FPÖ. Neben Kerbleder in Feldkirch hatten die Blauen mit der Landtagsabgeordneten Kornelia Spiß zwar noch ein zweites Eisen im Feuer. Besonders heiß brannte dies aber bereits nach dem ersten Wahldurchgang nicht. Dem parteifreien Kandidaten Michael Hartmann hatten vor zwei Wochen lediglich zehn Stimmen zur absoluten Mehrheit gefehlt. Am Sonntag siegte er klar mit 63,61 Prozent. Erstmals seit 1985 hat die Walgaugemeinde damit wieder einen „nicht-blauen“ Bürgermeister.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.