Antworten überraschen

Mindestsicherung kürzen? SPÖ dafür, FPÖ dagegen

Wien
01.04.2025 06:00

Ein Online-Tool zur Wiener Gemeinderatswahl zeigt Positionen aller Parteien zu wichtigen Themen, welche die Stadt bewegen. Es will eine kostenlose Entscheidungshilfe bieten. Gleich mehrere Antworten bieten überraschende Einsichten. 

Das Politik-Orientierungstool www.wahlkabine.at ist jetzt für die Wiener Gemeinderatswahlen online. Die Plattform listet bei 25 Sachfragen die Positionen der wienweit kandidierenden Parteien – fünf Rathausparteien plus KPÖ und HC Strache – auf. Das Tool gibt dabei keine Wahlempfehlung ab, sondern soll den Nutzern kostenlos Orientierung geben.

Mehrere Antworten sind dabei überraschend.

  • Soll auch Wien eine geringere Mindestsicherung ausbezahlen? Die SPÖ antwortet mit Ja (Begründung: Bezieher sollen so schnell wie möglich zurück in den Arbeitsmarkt), und liegt dabei auf einer Linie mit ÖVP, Neos und HC. Die FPÖ sagt hingegen Nein (Einschränkung: Mindestsicherung nur mehr an Staatsbürger, für Asylwerber und subsidiär Schutzberechtigte soll es nur mehr Sachleistungen geben). Grüne und KPÖ wollen gar nichts kürzen.
  • Eine 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich für Gemeindebedienstete wollen nur Grüne und KPÖ. Die Wiener SPÖ ist dagegen, obwohl ihr Bundesvorsitzender Andreas Babler dafür getrommelt hat.
  • Eine stärkere Videoüberwachung von öffentlichen Plätzen möchten SPÖ, ÖVP sowie FPÖ. Grüne, Neos, KPÖ und HC sind dagegen.
  • Mieterhöhungen im Gemeindebau auf maximal zwei Prozent im Jahr begrenzen – dafür sind fast alle, einzig die Pinken lehnen das ab.
  • Verpflichtende Deutschkurse in den Sommerferien für Jugendliche mit Förderbedarf sind für die Kommunisten tabu – als einzige!
  • Offene Geschäfte am Sonntag möchten nur Neos und HC, die anderen nicht.
  • Spannend auch die Frage nach den Gastpatienten in Wienern Kliniken:
    Für eine Bevorzugung von Wienern und längeren Wartezeiten für Auswärtige ist lediglich die SPÖ, alle andern lehnen das (mit unterschiedlichen Begründungen)ab.
  • Erwartbarer, dennoch interessant: 
    Den Gürtel verkehrsberuhigen (weniger Spuren) will keiner, außer den Grünen.
  • Für ein generelles Waffenverbot in Wien treten SPÖ, ÖVP, Grüne und HC ein. Die Blauen hätten hingegen lieber mehr Abschiebungen von Straftätern, die KPÖ hält Waffenkontrollen für „rassistische Symbolpolitik“.

Wahlkabine.at (https://wahlkabine.at/) wird vom Verein zur Förderung der Demokratiebildung erstellt und sieht sich als parteipolitisch neutral an. Das Projekt ist auf Spenden angewiesen. „Damit Projekte wie die wahlkabine.at in diesem Maße unabhängig, transparent und verlässlich arbeiten können, braucht es eine breite Unterstützung der Zivilgesellschaft. Wir freuen uns daher sehr über finanzielle Unterstützung unserer Nutzer und Fans“, so der Vorstand.

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