Bei einem tragischen Unfall auf der Südautobahn (A2) im Raum Scheiblingkirchen in Niederösterreich sind vier Ukrainerinnen ums Leben gekommen – weitere erlitten schwere Verletzungen. Peter Luef, Kommandant der Feuerwehr Pitten, berichtete gegenüber der „Krone“ von der dramatischen Bergung und zeigte sich erschüttert: „So etwas habe ich in meiner Laufbahn noch nie erlebt.“
Zum Unfallhergang der verheerenden Kollision gegen 6.30 Uhr kommen am Dienstag immer mehr erschütternde Details ans Licht. Laut Polizeisprecher Johann Baumschlager hatte der mit zwei Peruanern besetzte Sattelschlepper gerade einen Parkplatz verlassen, als der Kleinbus mit voller Wucht in das Fahrzeug raste.
In dem Kleinbus befanden sich ein ukrainischer Staatsangehöriger (52), der den Kleinbus lenkte, und sieben Ukrainerinnen. Vier der Frauen (53, 54, 61 und 64) starben bei dem tragischen Unfall, die übrigen Insassinnen sowie der Lenker erlitten schwerste Verletzungen. Schlepperei und eine Verfolgungsjagd wurden seitens der Polizei ausgeschlossen.
So etwas habe ich in meiner Laufbahn noch nie gesehen.
Peter Luef, Hauptbrandinspektor FF Pitten
Bild: FF Pitten
Die Bergung der ukrainischen Überlebenden und Todesopfer aus dem Kleinbus stellte die Freiwilligen Feuerwehren Pitten und Edlitz vor eine besonders schwierige Aufgabe. Laut der Feuerwehr waren die Insassen durch die Kollision eingeklemmt und mussten mit größter Mühe von den Einsatzkräften befreit werden.
„Das ist unvorstellbar tragisch“
Die Bergung ging auch an den Einsatzkräften nicht spurlos vorüber. „Wenn man über Tote kriechen muss, um zu den Lebenden zu gelangen, ist das unvorstellbar tragisch“, schilderte Hauptbrandinspektor Peter Luef von der Feuerwehr Pitten mit belegter Stimme gegenüber der „Krone“.
Der Lenker und sein ebenfalls aus Peru stammender Beifahrer des Lkw erlitten hingegen leichte Blessuren. Die Patienten seien in Krankenhäuser in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland transportiert worden, erklärt Stefan Spielbichler von Notruf NÖ am Dienstagvormittag.
Drei Notarzthubschrauber rückten aus
Drei Notarzthubschrauber des ÖAMTC sowie drei Notarzt- und neun Rettungsfahrzeuge von Rotem Kreuz, Arbeiter-Samariterbund und SMD-Rettungsdienst waren vor Ort. Auf der A2 entstand ein kilometerlanger Stau, auch die Ausweichstrecke über die B54 führte zu Verzögerungen.
Die Autobahn in Richtung Wien blieb laut Asfinag bis in die späten Vormittagsstunden gesperrt. Alle verfügbaren Mitarbeiter der Autobahnmeisterei Warth waren mit der Staubetreuung beschäftigt. Feuerwehr und Polizei arbeiteten unter Hochdruck, während die Exekutive mit Drohnenmessungen die Unfallstelle erfasste, so Chefinspektor Baumschlager.
Zahl der Verkehrstoten im ersten Quartal gestiegen
Laut VCÖ sei die Zahl der Verkehrstoten in Österreich im ersten Quartal gestiegen. 62 Menschen kamen in den ersten drei Monaten bei Verkehrsunfällen in Österreich ums Leben und damit um acht mehr als in den ersten drei Monaten des Vorjahres, informiert die Mobilitätsorganisation. Die meisten Verkehrstoten gab es laut einer Datenanalyse in Niederösterreich mit 21 Todesopfern, die wenigsten in Kärnten mit zwei.
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